US-Arbeitsmarkt bereitet Sorgen
4. Mai 2012
Die Zahl der US-Amerikaner, die einen Arbeitsplatz haben, ist im April um 115.000 gestiegen. Das drückte die Arbeitslosenquote um einen Zehntelpunkt auf 8,1 Prozent. Dies ist der niedrigste Stand seit mehr als drei Jahren. Gegenwärtig sind in den USA allerdings noch 12,5 Millionen Menschen arbeitslos.
Für den April hatten Experten zwischen 160.000 bis 170.000 neue Arbeitsplätze erwartet. Im März hatte sich bereits angekündigt, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt nachlassen würde. 154.000 Jobs sind damals neu entstanden.
Besonders belastend für die US-Konjunktur ist vor allem das sinkende Lohnniveau. Rund 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung wird auf dem Binnenmarkt generiert. Daher kommt der Konsumbereitschaft der US-Bürger eine entscheidende Bedeutung zu. Laut Arbeitsministerium ist der mittlere Stundenlohn im vergangenen Monat jedoch gesunken.
Schlecht für den Präsidenten
Die US-Arbeitsmarktzahlen haben an den Märkten schon am Freitag ihren Niederschlag gefunden. An der Frankfurter Börse führte die Nachricht, dass der US-Aufschwung zu hinken scheint, zu einem Negativtrend - der Dax rutschte zeitweise unter die 6600-Marke. Anleger am Rentenmarkt setzten auf mehr Sicherheit und flüchteten zwischenzeitlich in Bundesanleihen. Der Bund-Future erreichte mit 142 Zählern ein neues Hoch.
In den USA wird die Arbeit einer Regierung auch an ihren Erfolgen bei der Jobpolitik bewertet. Präsident Obama muss sich am Ende des Jahres zur Wiederwahl stellen und eine hohe Arbeitslosigkeit, wie sie im Moment herrscht, könnte seine Siegeschancen deutlich schmälern. Eine Arbeitslosenquote von mehr als acht Prozent während eines langen Zeitraums hat es in den USA seit den vierziger Jahren nicht mehr gegeben.
dk/nis (dpa/rtr/afp)