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US-Börsenaufsicht verklagt Tesla-Chef Musk

28. September 2018

Elon Musk droht die Ablösung an der Spitze des Elektroautobauers Tesla. Die Börsenaufsicht SEC wirft ihm Betrug vor. Er habe Investoren mit Tweets über einen möglichen Börsen-Rückzug seiner Firma in die Irre geführt.

Elon Musk
Bild: picture-alliance/AP Images/C. Sykes

Die Behörde verklagte den weltweit bekannten Manager vor dem US-Bundesgericht Manhattan wegen Betrugs. Er habe "falsche und irreführende" Twitter-Nachrichten über einen angeblich geplanten Börsenrückzug des Autobauers verfasst. Musk, der auch der Weltraumfirma SpaceX vorsteht, ist das öffentliche Gesicht des Verluste schreibenden Elektroauto-Pioniers, der inzwischen an der Börse mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet wird. Die Tesla-Aktien brachen nachbörslich zwölf Prozent ein. Neben der Klage machen dem US-Konzern derzeit Produktionsprobleme zu schaffen.

Musk ließ erklären, er habe nichts Falsches getan und sei traurig und enttäuscht über die Klage. Er habe immer im Sinne der Wahrheit, der Transparenz und der Investoren gehandelt. Der Verwaltungsrat teilte mit, "voll überzeugt" von Musk zu sein.

Hinter dem Elektroautohersteller liegen zwei turbulente Monate, nachdem Musk am 7. August seinen mehr als 22 Millionen Twitter-Anhängern schrieb,er werde das Unternehmen vielleicht von der Börse nehmen, für 420 Dollar je Aktie, die Finanzierung sei gesichert. Damit wäre Tesla insgesamt mit 72 Milliarden Dollar bewertet worden. In der Folge kam es zu starken Kursausschlägen.

Tesla-Zentrum in New YorkBild: Getty Images/S. Spencer

Später ruderte Musk zurück und erklärte, Tesla bleibe an der Börse. Es stellte sich heraus, dass er keine Finanzierungszusagen von Investoren hatte. Der Klage zufolge wählte Musk die Zahl 420 unter anderem deshalb, weil sie im Drogenjargon für den Konsum von Marihuana steht. Er habe gedacht, seine Freundin würde die Tweets witzig finden. Wegen des Verdachts auf Marktmanipulation folgten Sammelklagen von Investoren. Auch das US-Justizministerium untersucht den Fall.

"Die Regeln gelten für alle"

"Elon ist Tesla, und Tesla ist Elon, und das ist super, wenn Elon gewinnt, aber nicht so sehr, wenn es negative Dinge im Zusammenhang mit ihm gibt", sagte der Chef der Autoanalysefirma Kelley Blue Book, Karl Brauer. Es ist selten, dass sich die SEC explizit einen Firmenchef für Verfehlungen vorknüpft. "Die Lektion für Vorstandschefs ist, dass die Regeln für alle gelten, auch für höchst erfolgreiche Visionäre", sagte Charles Elson, Direktor des Instituts für gute Unternehmensführung an der Universität von Delaware.

Das "Wall Street Journal" berichtete, der SEC-Klage seien Verhandlungen zwischen der Behörde und Musk über einen außergerichtlichen Vergleich vorangegangen, die aber von Musks Anwälten beendet worden seien. Dazu war bei der SEC kein Kommentar zu erhalten.

Tesla war 2010 an die Börse gegangen, Musk hält selbst knapp ein Fünftel der Anteile. Mit den Praktiken des Börsengeschäfts hat er jedoch immer wieder öffentlich gehadert.

zdh/hb (rtr, afp)

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