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US-Banken bestehen Stresstest

29. Juni 2017

Gute Nachrichten aus der Finanzbranche: Die großen Geldhäuser der USA haben den jährlichen Stresstest der Notenbank bestanden. Nun haben sie grünes Licht, mehr Geld an ihre Investoren auszuschütten.

USA New York City im Sonnenaufgang - One World Trade
Bild: Reuters/L. Jackson

Die führenden US-Banken haben die weltweite Finanzkrise von 2007/08 abgehakt. Sie stehen mittlerweile deutlich besser da, wie ihnen die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch bescheinigte.

Die 34 größten Geldhäuser des Landes bestanden allesamt beim jährlichen Stresstest auch den zweiten Teil, den die Zentralbanker als den härteren betrachten. Sie bekamen von der Fed grünes Licht für ihre Aktienrückkauf- und Dividendenpläne und dürfen damit mehr von ihren Gewinnen an ihre Eigentümer weiterreichen.

Es ist das erste Mal seit Einführung der Tests im Jahr 2011, das alle Institute die Prüfer im ersten Anlauf überzeugten. Auch bei der Deutschen Bank, die mit ihrer US-Tochter in beiden Vorjahren durchgefallen war, gab es diesmal keine Probleme.

Krisenszenarien

Die erste Runde der Stresstests hatten die größten US-Geldhäuser bereits in der Vorwoche gemeistert. Die Finanzinstitute würden demnach auch bei einem Einbruch der Weltwirtschaft verbunden mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf zehn Prozent und einem Einbruch im Immobiliensektor weiterhin über genügend Kapital verfügen, um Kredite an Haushalte und Unternehmen zu vergeben.

Fed-Gouverneur Jerome Powell erklärte, die Institute hätten ein gesundes Kapitalniveau erreicht. Außerdem wurde ihnen ein verbessertes Risikomanagement attestiert. Nur eine Bank, Capital One Financial, muss nachbessern. Obwohl die Kapitalpläne nicht abgelehnt wurden, soll die Bank sie wegen einiger Schwächen bis Jahresende überarbeiten. Das Institut darf aber wie die anderen Banken seine Kapitalvorhaben vorantreiben.

Milliarden für Aktionäre

Viele Institute wurden sofort aktiv. Die Bank of America zum Beispiel hob ihre Dividende um 60 Prozent auf 48 Cent je Aktie an. Dies greift ab dem dritten Quartal.

Der Schritt dürfte den Star-Investor Warren Buffett freuen. Er könnte demnächst zum größten Aktionär der zweitgrößten US-Bank aufsteigen.

Firmenchef Brian Moynihan hatte das Institut aus Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht.

Während der Finanzkrise musste Citigroup mehr als 70 Milliarden Dollar aufwenden, um Rechtsstreitigkeiten aus der Welt zu schaffen und die strengeren regulatorischen Vorgaben zu erfüllen.

Weniger Regulierung?

Die Citigroup will 19 Milliarden Dollar an ihre Eigentümer ausschütten. Die Nummer vier in den USA will für 15,6 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen und die Dividende auf 32 Cent verdoppeln. Damit gesteht die Fed der Citigroup 54 Prozent mehr zu als im Jahr zuvor.

Citi-Aktien verteuerten sich daraufhin im außerbörslichen Handel um 2,3 Prozent. Das sei ein weiterer Meilenstein für die Bank, die in der Finanzkrise tief abstürzte und von der US-Regierung gestützt werden musste, sagte Analyst Peter Nerby von der Rating-Agentur Moody's.

Das gute Abschneiden der Banken in den Stresstests dürfte sie darin bestärken, eine Verringerung der Bankenregulierung zu fordern. Der seit Januar amtierende US-Präsident Donald Trump hat dafür bereits seine Unterstützung signalisiert. Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Dienstag mit Blick auf die Krise von 2008 gewarnt, Erinnerungen "neigen dazu zu verblassen".

bea/hb (reuters, dpa, afp)

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