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Satte Gewinne bei US-Banken

13. Januar 2017

Die Aussicht auf steigende Zinsen und mehr Wachstum durch Donald Trumps geplantes Konjunkturpaket lässt die Börsen seit den US-Wahlen boomen. Davon profitieren auch die US-Großbanken. Nur Wells Fargo fällt aus der Reihe.

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Bild: dapd

Die US-Großbanken JPMorgan Chase und Bank of America haben zum Jahresende stark vom Boom an der Börse nach der Präsidentenwahl profitiert. Beide Geldhäuser meldeten am Freitag zweistellige Gewinnzuwächse für das abgelaufene vierte Quartal. Der lange Zeit erfolgsverwöhnte Rivale Wells Fargo musste hingegen Abstriche machen - ein Scheinkonten-Skandal drückte die Bilanz.

JPMorgan machte im Schlussquartal unterm Strich einen Gewinn von 6,7 Milliarden Dollar (6,3 Milliarden Euro), fast ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund war die starke Handelsaktivität am Finanzmarkt nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Vor allem bei Anleihen machte sich dies deutlich bemerkbar. Hier legten die Erträge um satte 31 Prozent zu. "Unsere Ergebnisse markieren den starken Abschluss eines Rekordjahres", verkündete JPMorgan-Chef Jamie Dimon (Artikelbild). Im Gesamtjahr 2016 verdiente der US-Bankenprimus 24,7 Milliarden Dollar und damit ein Prozent mehr als im bereits herausragenden Jahr 2015. Dimon zeigte sich hochzufrieden: "Wir haben in nahezu allen unseren Geschäftsbereichen Marktanteile gewonnen."

Konkurrent Bank of America steigerte den Nettogewinn im Schlussquartal im Jahresvergleich um satte 43 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar. Das Institut profitierte ebenfalls vom florierenden Handelsgeschäft, zudem spielten steigende Zinsen und niedrigere Kosten in die Karten. Im Gesamtjahr wuchs der Überschuss um 13 Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar (15,2 Milliarden Euro).

Vom Musterschüler zum Schmuddelkind

Weniger rund lief es zuletzt hingegen bei Wells Fargo. Hier sank der Überschuss im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 5,6 auf 5,3 Milliarden Dollar. Ein Skandal um fingierte Konten hatte die Bank, die lange als Musterknabe der US-Finanzwelt galt, im September in Schwierigkeiten gebracht. Zahlreiche Mitarbeiter waren im Zuge der Affäre gefeuert worden. Mitte Oktober hatte der Vorstandsvorsitzende John Stumpf seinen Posten geräumt. Seinem Nachfolger Timothy Sloan dürfte der Skandal noch eine Weile zu schaffen machen. Die Bank wurde von den US-Behörden zwar schon zu einer Strafe von 185 Millionen Dollar und weiteren 5 Millionen Dollar Entschädigungszahlungen an betroffene Kunden verdonnert. Doch das könnte erst der Anfang gewesen sein. US-Justiz und Börsenaufsicht ermitteln. "Wir arbeiten weiter daran, ein besseres Wells Fargo für die Zukunft zu bauen", versprach Bankchef Sloan.

tko/myk  (dpa)

 

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