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USA: Andrew kooperiert nicht in Epstein-Fall

10. März 2020

Erst das unglückliche BBC-Interview, nun das Verdikt der New Yorker Staatsanwaltschaft: Im Missbrauchsskandal um den US-Milliardär Epstein kommt der zweitälteste Sohn der Queen nicht aus den Negativschlagzeilen heraus.

Prinz Andrew in einer offenen Kutsche unterwegs in London (Fotp: Getty Images/C. Jackson)
Bild: Getty Images/C. Jackson

Der britische Prinz Andrew verweigert nach Angaben der Ermittler die Zusammenarbeit zur Aufklärung des Missbrauchsskandals um den US-Millionär Jeffrey Epstein. Trotz seiner Zusagen, bei den Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI zu helfen, habe der 60-jährige Prinz "die Tür zu einer freiwilligen Zusammenarbeit komplett zugeschlagen", sagte der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berma. Er hatte dem zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth bereits im Januar "null Kooperation" vorgeworfen. Berman sagte, sein Büro prüfe nun "seine Optionen für das weitere Vorgehen". Welche Maßnahmen er ergreifen könnte, ließ er offen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft ist für ihre unerschrockenen bis aggressiven Ermittlungen bekannt.

Der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman vertritt eine unerschrockene ErmittlungsbehördeBild: Reuters/NBC

Epstein soll über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Wenige Wochen nach seiner Festnahme wurde der 66-Jährige im vergangenen August in einer New Yorker Gefängniszelle tot aufgefunden - nach Angaben der Gerichtsmedizin beging er Suizid. Andrew, der mit dem Multimillionär befreundet war, wird vorgeworfen, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben, die von Epstein dazu gezwungen worden sein soll. Er bestreitet die Vorwürfe, sagte im vergangenen Jahr aber öffentlich seine Kooperation mit den Ermittlern zu.

Protest gegen Jeffrey Epstein in New York im Juli 2019 - einen Monat vor dessen Selbstmord Bild: Getty Images/S. Keith

Andrew war mehrmals Übernachtungsgast auf Epsteins Anwesen in den USA und in der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will der Prinz nichts mitbekommen haben. Nach einem missglückten BBC-Interview im vergangenen November, mit dem er eigentlich seinen Ruf wiederherstellen wollte, beschloss der Andrew, seine Aufgaben als Mitglied der Königlichen Familie vorerst ruhen zu lassen. In dem Interview hatte er seine Freundschaft mit Epstein verteidigt und keinerlei Mitgefühl mit den Opfern gezeigt. Die Ermittlungen zu dem Missbrauchsskandal laufen auch nach Epsteins Tod weiter. Dabei geht es um die Frage möglicher Gehilfen des Multimillionärs.

sti/fab (afp, dpa)

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