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US-Firma will erste private Mondlandung schaffen

15. Februar 2024

Der Anspruch ist hoch, die Zahl der gescheiterten Versuche ebenso: Wenn Intuitive Machines tatsächlich eine weiche Landung seines Moduls Nova-C auf dem Mond gelingt, schreibt das US-Unternehmen Raumfahrtgeschichte.

USA | Start Nova-C Mondlandemission
Nova-C hebt im Kennedy Space Center in Florida mithilfe einer SpaceX-Rakete abBild: Gregg Newton/AFP/Getty Images

Mit einem Tag Verspätung hat in den Vereinigten Staaten die private Raumfahrtmission IM-1 begonnen. Der unbemannte Mondlander Nova-C hob im Kennedy Space Center im Bundesstaat Florida ab. Rund 50 Minuten später trennte er sich erfolgreich von seinem Transportmittel, einer SpaceX-Rakete des Typs Falcon 9. Sie half dabei, die Erdanziehungskraft zu überwinden. Der Flug soll eine Woche dauern.

Reiseziel: Mond - er umkreist die Erde in einem mittleren Abstand von rund 384.400 KilometernBild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Der Start war ursprünglich für Mittwoch geplant, musste jedoch verschoben werden. Zur Begründung hieß es, die Methan-Temperaturen seien von der Norm abgewichen. Der Mondlander wird mit einer Mischung aus heruntergekühltem Methan und Sauerstoff angetrieben. An Bord des gut vier Meter langen Raumfahrzeugs befinden sich Messinstrumente der US-Raumfahrtbehörde NASA, aber auch 125 Miniaturskulpturen des Künstlers Jeff Koons.

Ankunft im Krater Malapert A

Odysseus - wie der Spitzname des Landers in Anlehnung an die griechische Mythologie lautet - soll in der südlichen Region des Mondes in einem Krater namens Malapert A aufsetzen, was als technisch höchst anspruchsvoll gilt. Im Anschluss wäre er nach Herstellerangaben ungefähr sieben Tage lang funktionsfähig. Das Unternehmen Intuitive Machines plant damit die erste US-Mondlandung seit dem Ende des Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren.

Mit dem Lander SLIM gelang Japan als fünfter Nation eine unbemannte Mondlandung - nach den USA, Russland, China und IndienBild: Uncredited/JAXA/Takara Tomy/Sony Group Corporation/Doshisha University/AP/dpa/picture alliance

Damals hatte die NASA alle Fäden in der Hand. Noch keine Privatfirma konnte bislang eine Landung auf dem Erdtrabanten verwirklichen. Der letzte Versuch von Astrorobotic war im Januar gescheitert: Wegen einer Störung des Antriebssystems musste die eingesetzte Peregrine-Kapsel aufgegeben werden; sie verglühte nach einigen Tagen in der Erdatmosphäre.

SLIM ohne Strom

Der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA war es kurz darauf gelungen, ihren Lander SLIM sanft auf dem Mond aufzusetzen. Allerdings hatte das Gerät zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Japan ist damit - nach den USA, Russland, China und Indien - der fünfte Staat, dem eine unbemannte Landung auf dem Mond glückte.

Vor mehr als 50 Jahren waren zuletzt Menschen auf dem Mond - hier ein Astronaut der vorletzten Mission Apollo 16 im April 1972Bild: NASA

Die jüngste Mission ist Teil des Programms "Commercial Lunar Payload Services" (CLPS), in dessen Rahmen die NASA Verträge für Mondlandungen mit kommerziellen Unternehmen schließt. Bis 2028 steht ein Finanztopf mit rund 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) bereit. Intuitive Machines erhält daraus etwa 77 Millionen Dollar. Ziel ist es, vergleichsweise günstig und effizient Wissen für das staatliche Raumfahrtprogramm anzusammeln. In der Zukunft will die NASA den Mond als Zwischenstation für einen Flug zum Mars nutzen.

jj/se (dpa, afp)