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US-Firmen warnen Trump vor Handelskrieg

18. Januar 2017

Amerikanische Firmen fürchten, dass ihr Geschäft in China wegen Trumps harter Haltung Schaden nehmen wird. Aber auch an Peking üben sie Kritik und fordern fairen Wettbewerb für ausländische Firmen.

Peking Long Ma Drache 17.10.2014
Bild: Reuters/Kim Kyung-Hoon

US-Unternehmen in China haben Donald Trump vor einem Handelskrieg mit Peking gewarnt, falls der designierte US-Präsident seine angedrohten Sanktionen tatsächlich umsetzen sollte. Die chinesische Regierung bereite Schritte vor, "um Vergeltung zu üben", sagte Lester Ross von der amerikanischen Handelskammer in Peking.

Die US-Handelskammer präsentierte am Mittwoch in Peking eine Studie zur Stimmung von US-Unternehmen in China. Peking stünde "nicht ohne Arsenal" da, um auf Aktionen der USA zu reagieren, sagte Lester Ross weiter.

Trump, der am Freitag als US-Präsident vereidigt wird, hatte China im Wahlkampf und auch danach als "Währungsmanipulator" bezeichnet und einen Strafzoll in Höhe von 45 Prozent auf Einfuhren aus China angekündigt. Auch hatte er China beschuldigt, amerikanische Jobs zu stehlen. Ein Handelskrieg zwischen den USA und China sei nicht hilfreich, um Jobs zu schützen, sagte William Zarit, Vorsitzender der US-Handelskammer in Peking.

"Abschreckendes Umfeld"

Kritik der US-Unternehmen erntete auch Peking: Laut der Studie vom Mittwoch sehen sich amerikanische Firmen bei ihren Geschäften in China mehr und mehr benachteiligt. Demnach fühlen sich vier von fünf US-Unternehmen "weniger willkommen" als noch im Vorjahr. Die meisten Befragten sehen sogar ein "abschreckendes Umfeld" für Investitionen.

Die Kritik der US-Unternehmen kommt einen Tag, nachdem Chinas Präsident Xi Jinping auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos für mehr Freihandel geworben und sich gegen Protektionismus ausgesprochen hatte. Xi kündigte erneut an, den Marktzugang für ausländische Unternehmen zu vereinfachen und Rechtssicherheit zu verbessern. 

Ein Versprechen, dem 60 Prozent der befragten US-Firmen skeptisch gegenüberstehen. Sie gehen laut Befragung nicht davon aus, dass sich der Markt für ausländische Firmen in China bald weiter öffnen wird.

Auch europäische Firmen beklagen sich regelmäßig über unfairen Wettbewerb in China und einen unzureichenden Marktzugang. Am Dienstag hatte Michael Clauss, der deutsche Botschafter in Peking, die Regierung  aufgefordert, gleiche Voraussetzungen für ausländische Firmen zu schaffen. "Viele Unternehmen erzählen uns, dass ihre Schwierigkeiten gestiegen sind", schrieb Clauss in einer Mitteilung. 

wen/zdh (dpa,afp)

 

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