US-Image leidet seit Trumps Amtsantritt
27. Juni 2017Das weltweite Vertrauen in die USA hat einen neuen Tiefpunkt erreicht: Einer Erhebung des Forschungszentrums Pew Research in Washington zufolge haben nur 22 Prozent der in 37 Ländern befragten Menschen Vertrauen in die Außenpolitik von US-Präsident Donald Trump (Artikelbild). Unter seinem Vorgänger Barack Obama seien es zum Ende von dessen Amtszeit noch 64 Prozent gewesen.
Besser als Trump schnitten mit 27 beziehungsweise 28 Prozent Russlands Präsident Wladimir Putin und China Präsident Xi Jinping ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel kam hier auf 42 Prozent.
Laut der Umfrage genießt Trump nur in Russland und Israel ein größeres Vertrauen als Obama. In Russland unterstützen seine Außenpolitik 53 Prozent und in Israel sogar 56 Prozent.
Besonders niedrig ist das Vertrauen in Trumps Außenpolitik unter anderem in Deutschland (11 Prozent). In Mexiko stürzte die Zustimmungsquote auf 5 Prozent ab. Trump will an der Grenze zu Mexiko eine Mauer bauen und die Kosten dafür dem Nachbarn aufbürden. Nur 16 Prozent der Umfrageteilnehmer weltweit unterstützen den Mauerbau. Auf Widerstand stößt sein Vorhaben vor allem in Mexiko selbst (94 Prozent), in lateinamerikanischen Staaten insgesamt (83 Prozent) und in Europa (86 Prozent.)
Auch die übrigen großen Projekte Trumps stoßen weltweit auf Ablehnung: So ist eine Mehrheit gegen den US-Rückzug aus dem Klimapakt (71 Prozent), den Ausstieg aus Handelsabkommen (72 Prozent) und den Einreisebann für Menschen aus einigen muslimischen Staaten (62 Prozent). Beim Atomabkommen mit dem Iran ist das Bild gemischt: Während 49 Prozent gegen einen US-Ausstieg sind, würden ihn 34 Prozent begrüßen.
Das Image der USA insgesamt hat ebenfalls gelitten. Nur noch 49 Prozent der Befragten gaben an, eine vorteilhafte Meinung über die USA zu haben. Unter seinem Vorgänger Barack Obama lag die Zustimmungsquote zuletzt noch bei 64 Prozent. In Kanada und Deutschland fielen die Werte um jeweils 22 Punkte auf 43 beziehungsweise 35 Prozent.
Insgesamt beschreiben 55 Prozent Trump als "starken Anführer". Viele Befragte halten ihn allerdings für arrogant (75 Prozent), intolerant (65 Prozent) und gefährlich (62 Prozent). Im Vergleich zu Obama schneidet Trump in Russland deutlich besser ab, ebenso in Israel.
Die Studie basiert auf Antworten von mehr als 40.000 Personen, die zwischen Mitte Februar und Anfang Mai befragt wurden.
stu/mik (dpa, rtr, pewglobal.org)