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US-Inflationsrate sinkt auf 5,0 Prozent

12. April 2023

Die massiven Zinserhöhungen der US-Notenbank scheinen zu wirken. Jedenfalls hat der Preisdruck in den USA merklich nachgelassen. Hartnäckig bleibt die sogenannte Kern-Inflation.

USA Los Angeles | Themenbild Supermarkt, steigende Preise für Lebensmittel
Bild: Lucy Nicholson/REUTERS

Die Inflation in den USA hat im März deutlich nachgelassen. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen sank auf 5,0 Prozent, von 6,0 Prozent im Februar, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten 5,2 Prozent erwartet. Die US-Notenbank Federal Reserve kann das Abebben der Inflationswelle nach einer Serie von Zinserhöhungen als Etappensieg feiern. Doch macht ihr die hartnäckig hohe Kern-Inflation zu schaffen, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. Diese stieg im März auf 5,6 Prozent von 5,5 Prozent im Februar.

US-Notenbank vor weiterer schwieriger Entscheidung

Diese Entwicklung gilt als ein Alarmzeichen, da sich die sogenannte zugrunde liegende Inflation zu verfestigen droht. Zu den Preistreibern zählen unverändert Mieten, wie Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank erläuterte. Auch höhere Kosten für die Autoversicherungen und teurer werdende Flugtickets belasteten die Brieftasche der Amerikaner.
Die US-Währungshüter um Notenbankchef Jerome Powell müssen nun entscheiden, ob sie die Zinsen Anfang Mai weiter erhöhen oder aus Rücksicht auf die Konjunktur und mögliche Rezessionsrisiken eine Pause einlegen.

US-Notenbankchef Jerome Powell muss eine weitere schwierige Entscheidung treffen Bild: Olivier Douliery/AFP/Getty Images

Die Zentralbank hat die Zinsen binnen Jahresfrist von nahe null auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent nach oben getrieben, um die hohe Inflation einzufangen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. "Alles in allem dürfte der Inflationsbericht für den März die Nerven der Fed etwas beruhigen", so die Einschätzung der Commerzbank-Ökonomen Christoph Balz und Bernd Weidensteiner.

Börsen feiern Inflationsdaten

An den Terminmärkten wurde die Chance auf eine Zinserhöhung um einen Viertel-Prozentpunkt am 3. Mai nach Veröffentlichung der Inflationsdaten nur noch auf 60 Prozent taxiert. Zuvor war die Wahrscheinlichkeit noch mit 73 Prozent veranschlagt worden.

Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank geht dennoch davon aus, dass die Signale auf Zinserhöhung gestellt bleiben. Denn die Inflationsrate bleibe trotz des Rückgangs vorerst klar über den preisstabilen Zielvorstellungen der Fed: "Wegen des jüngsten Bankenstress gibt es aber wohl nur noch einen kleinen Zinsschritt, und das war's dann. Die Fed scheint im weit fortgeschrittenen Zinszyklus nun kalte Füße zu bekommen."

Die Aussicht auf ein absehbares Ende der Zinserhöhungen gab den Börsen Auftrieb: Die Wall Street eröffnete im Plus. Der deutsche Leitindex Dax sprang nach den US-Inflationsdaten um 1,1 Prozent auf 15.822 Punkte und markierte damit den höchsten Stand seit knapp fünfzehn Monaten. Auch der EuroStoxx50 gewann an Schwung und stieg um 0,9 Prozent auf 4374 Zähler.

hb/nm (rtr)

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