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US-Justiz klagt "Proud Boys" an

31. Januar 2021

Zwei Mitglieder der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys" sind vor einem Bundesgericht in Washington angeklagt worden. Es geht um die Erstürmung des US-Kapitols Anfang Januar.

Washington | Sturm auf Kapitol
Der Sturm auf das US-Kapitol hatte weltweit für Entrüstung gesorgt, jetzt gibt es die ersten AnklagenBild: Stephanie Keith/REUTERS

Das US-Justizministerium teilte mit, den Männern im Alter von 31 und 43 Jahren werde unter anderem Verschwörung und das illegale Eindringen in besonders geschützte Gebäude vorgeworfen. Die beiden Beschuldigten aus dem Bundesstaat New York seien nach entsprechenden Strafanzeigen bereits am 12. beziehungsweise 15. Januar festgenommen  worden.

Die Rolle Trumps

Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar das Kapitol gestürmt. Trump wird vorgeworfen, den Mob zuvor bei einer Rede aufgestachelt zu haben. Der Anführer der "Proud Boys", Henry "Enrique" Tarrio, war noch vor der Kundgebung von einem Gericht angewiesen worden, Washington zu verlassen.

Enrique Tarrio (l.) ist Anführer der Proud Boys, hier bei einer Kundgebung im DezemberBild: Stephanie Keith/Getty Images

Die Polizei hatte ihn nach seiner Ankunft in der US-Hauptstadt festgenommen, weil ein Haftbefehl wegen Sachbeschädigung bei einer früheren Demonstration von Trump-Anhängern gegen ihn vorlag. Allerdings gibt es auch Berichte, die Tarrio in einem etwas anderen Licht zeigen. Die "Washington Post" hatte unter Berufung auf Gerichtsunterlagen gemeldet, Tarrio habe nach einer Betrugsanklage gegen ihn aus dem Jahr 2012 mit der Polizei kooperiert.

Die damalige Staatsanwältin habe 2014 vor Gericht angegeben, dass Tarrios Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung hilfreich gewesen sei. Aufgrund seiner Angaben sei es zur Strafverfolgung von 13 Verdächtigen gekommen und es habe Ermittlungen im Drogenmilieu gegeben.

haz/ml (dpa, ap)

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