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Politik

Freihandelsgespräche gehen in nächste Runde

1. September 2018

Tagelang haben die USA und Kanada hart über ein NAFTA-Nachfolgeabkommen verhandelt. Doch die Differenzen konnten nicht beigelegt werden. Eine unbedachte Aussage des US-Präsidenten könnte dazu beigetragen haben.

Kanada Außenministerin Chrystia Freeland
Bild: Getty Images/AFP/E. Baradat

Möglicherweise hat eine Indiskretion von US-Präsident Donald Trump dazu geführt, die Freihandelsgespräche zwischen den USA und Kanada zumindest vorübergehend zum Erliegen zu bringen. Trump hatte am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg unter dem Siegel der Vertraulichkeit gesagt, dass er zu keinerlei Kompromissen bezüglich Zöllen für Molkereiprodukte bereit sei. Diese Informationen wurden am Freitag von Dritten an die Öffentlichkeit gebracht. Nach US-Medienberichten hatte dies das Gesprächsklima auf der Zielgeraden der Verhandlungen stark belastet. Trump sind die kanadischen Zölle auf Molkereiprodukte aus den USA ein Dorn im Auge. Die kanadische Regierung schützt damit die heimischen Bauern.

Nächste Gesprächsrunde ab Mittwoch

Die kanadische Chefunterhändlerin, Außenministerin Chrystia Freeland (Artikelbild), sagte nach dem vorläufigen Abbruch der Gespräche: "Wir kommen am nächsten Mittwoch wieder und wir verhandeln, bis wir einen Deal haben." Noch seien die Differenzen zwischen beiden Ländern aber nicht überwunden. Am Ende müsse es ein guter Deal für die kanadischen Arbeiter sein. Die von den USA erhobenen und mit Aspekten der Nationalen Sicherheit begründeten Sonderzölle auf Stahl und Aluminium bezeichnete sie als "absurd". Herzstück der Verhandlungen bleibe der Auto-Sektor, sagte Freeland.

Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer bestätige, dass die Gespräche kommende Woche fortgesetzt werden. Die bisherigen Verhandlungen seien konstruktiv verlaufen, es gebe Fortschritte, sagte Lighthizer.

Beide Länder streiten seit Monaten über das 24 Jahre alte NAFTA-Abkommen. Es soll an die Stelle des bisherigen NAFTA-Pakts zwischen Kanada, den USA und Mexiko treten. Mit Mexiko hatten sich die USA bereits am Montag auf ein vorläufiges Abkommen geeinigt. Um Kanada mit an Bord zu holen, hatte US-Präsident Trump eigentlich eine Frist gesetzt, die am 31. August auslief.

Die ungelöste Frage der NAFTA-Nachfolge sorgt an den Märkten für Unruhe. Seit Monaten gibt es die Sorge vor einem Handelskrieg, weil Trump beim Thema Handel auch mit China und der EU im Streit liegt.

qu/cgn (rtr, dpa, afp)

 

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