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Politik

US-Luftwaffe stoppt IS-Konvoi in Syrien

30. August 2017

Mit Luftangriffen hat das US-Militär einen Buskonvoi mit Hunderten IS-Kämpfern aus dem Libanon blockiert, die auf dem Weg nach Ostsyrien sind. Die Kampfjets zerstörten in der Provinz Homs eine Straße und eine Brücke.

Syrien - Qara - Convoy aus Kämpfern und angehörigen des IS auf dem weg nach Deir al-Zour
Der IS-Konvoi aus Bussen und Krankenwagen unterwegs in der syrischen Region QalamounBild: picture-alliance/Photoshot/A. Safarjalani

Der US-geführten Anti-IS-Koalition ist ein militärischer Coup gelungen. Ein Sprecher der Koalition, Ryan Dillon, sagte, Kampfflugzeuge hätten durch das Bombardement die Busse mit Hunderten Kämpfern der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und deren Angehörigen den Weg abgeschnitten. Die Bomben hätten einen Krater in die Straße gerissen, auf der Busse unterwegs waren, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit. Dillon fügte hinzu, sollte es möglich sein, die IS-Kämpfer zu treffen, ohne ihre mitreisenden Angehörigen zu gefährden, werde die Anti-IS-Koalition dies tun.

Der US-Koordinator für den Kampf gegen die IS-Miliz, Brett McGurk schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, "IS-Terroristen sollten auf dem Schlachtfeld getötet und nicht ohne Zustimmung des Irak durch Syrien zur irakischen Grenze gefahren werden". Die Anti-IS-Koalition werde dafür sorgen, dass die IS-Kämpfer niemals in den Irak gelangten oder aus den Resten ihres "Kalifats" fliehen könnten.

Umstrittener Milizen-Deal

Die IS-Miliz hatte nach wochenlangen Gefechten im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Libanon mit der schiitischen libanesischen Hisbollah-Miliz den Abzug ihrer Kämpfer vereinbart. Das umstrittene Abkommen sieht vor, dass die etwa 400 Dschihadisten mit ihren Familien nach Bukamal in der ostsyrischen Provinz Dair as-Saur fahren können, die als einzige Provinz Syriens noch weitgehend unter Kontrolle der Extremistengruppe ist. Vorgesehen ist ferner, dass der IS die Leichen von gefallenen Hisbollah-Kämpfern übergibt. Die Hisbollah unterstützt im Syrien-Krieg das Regime in Damaskus.

Die libanesische Armee hatte vor rund zehn Tagen im Osten des Landes eine Offensive gegen den IS begonnen. Dort hatten die Extremisten ein kleines Gebiet nahe der Grenze zu Syrien beherrscht. Nach dem Abkommen der Hisbollah mit dem IS stellte die Armee die Kämpfe ein. Bereits am Sonntag hatte das libanesische Militär berichtet, es habe nahe der Grenzstadt Arsal die Leichen von acht Soldaten geborgen, die 2014 in die Hände des IS gefallen waren. Die Männer seien offenbar bereits 2015 ermordet worden. Ein neunter seit 2014 vermisster Soldat soll sich dem IS angeschlossen haben.

Genugtuung im Libanon

Libanons Präsident Michel Aoun feierte den Abzug des IS unterdessen als "Sieg des Libanons über den Terrorismus". Der libanesische Armeechef Joseph Aoun verkündete zugleich das Ende des Militäreinsatzes gegen die IS-Miliz. Die Dschihadisten hatten sich 2014 nach blutigen Kämpfe mit der Armee im bergigen Grenzgebiet zu Syrien festgesetzt und sieben libanesische Soldaten entführt, deren mutmaßliche Überreste nun gefunden wurden.

Die Vereinbarung zum Abzug der Extremisten in "klimatisierten Bussen" ist im Libanon umstritten. Auch der Irak kritisierte in scharfer Form, dass hunderte IS-Kämpfer in eine Region an seine Grenze gebracht werden. Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi sprach von einer "Beleidigung für das irakische Volk" und nannte das Abkommen "inakzeptabel". Im Irak gilt die IS-Miliz nach jahrelangen Kämpfen inzwischen weitgehend besiegt.

kle/uh (afp, dpa, rtre, ape)

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