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Politik

US-Medien: Justizministerium will Mike Pence befragen

24. November 2022

Vor knapp zwei Jahren stürmten Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump das Kapitol in Washington. Dazu will das Justizministerium nach Medienberichten nun den damaligen Vizepräsidenten Mike Pence befragen.

Mike Pence, Ex-Vizepräsident der USA
Mike Pence, Ex-Vizepräsident der USA und ehemaliger Weggefährte von Donald Trump (Archiv)Bild: Mark J. Terrill/AP/dpa/picture alliance

Das Team von Mike Pence habe angedeutet, dass der 63-Jährige offen für mögliche Gespräche sei, berichteten unter anderem die "New York Times" und der Sender CNN. Pence hatte zuletzt erklärt, eine Kandidatur für den Chefsessel im Weißen Haus zu erwägen - und damit auch dazu bereit zu sein, gegen seinen einstigen Weggefährten Donald Trump anzutreten. Dieser hatte in der vorigen Woche verkündet, sich erneut um den Posten als US-Präsident bewerben zu wollen.

Trump hatte nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 seinen Vize Pence aufgefordert, die formelle Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden im Kongress zu blockieren. Pence, der Trump bis dahin treu ergeben war, hatte sich jedoch geweigert. 

Nach einer Kundgebung stürmten radikale Trump-Anhänger das Kapitol in Washington (06.01.2021)Bild: John Minchillo/AP/picture alliance

Am 6. Januar 2021, als Bidens Wahlsieg vom Kongress zertifiziert werden sollte, hatten radikale Trump-Anhänger dann das Kapitol gestürmt. Der Angriff auf den Sitz des Kongresses, bei dem fünf Menschen starben, sorgte weltweit für Entsetzen.

Ende einer Gefolgschaft

Pence hatte Trumps Handeln am 6. Januar 2021 als "rücksichtslos" bezeichnet. Er weigerte sich jedoch, sich den Fragen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu dem Vorfall zu stellen.

Lange Jahre war Mike Pence (im Hintergrund) der treue Gefolgsmann von Ex-Präsident Donald TrumpBild: Kevin Dietsch//UPI Photo/imago images

Das Justizministerium führt seit langem umfangreiche Ermittlungen zu der Attacke und deren Beteiligten. Unklar ist aber noch, ob das Ministerium auch den Ex-Präsidenten wegen seiner Rolle dabei belangen könnte. Pence war außerdem in entscheidenden Momenten rund um den Versuch, die Wahl zu kippen, in Trumps Nähe.

Langwierige Aufarbeitung

Der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses hatte bei mehreren öffentlichen Anhörungen etliche Zeugen präsentiert, die Trump schwer belastet haben. Trump kritisiert die Ermittlungen insgesamt als politisch motiviert und wettert seit langem, es handele sich lediglich um einen Versuch seiner Gegner, ihn an einem Wiedereinzug ins Weiße Haus zu hindern. Eine Vorladung vor den Untersuchungsausschuss versuchte Trump gerichtlich zu verhindern.

Justizminister Merrick Garland hatte vergangene Woche einen unabhängigen Sonderermittler mit den laufenden Justizuntersuchungen gegen Trump beauftragt. Er soll in Teilen die Ermittlungen zur Kapitol-Erstürmung leiten und darüber entscheiden, ob offizielle Beschuldigungen gegen Trump erhoben werden.

mak/wa (dpa, afp)