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Politik

US-Militär bereitet Abzug aus Syrien vor

8. Februar 2019

Bis Ende April sollen alle in Syrien stationierten amerikanischen Soldaten das Land verlassen haben, berichtet das "Wall Street Journal". Für die kurdische YPG ist der Rückzug der USA eine ganz schlechte Nachricht.

Syrien US Soldaten bei Manbidsch
Bild: picture-alliance/AP Photo/H. Malla

Ein wesentlicher Teil der rund 2000 US-Soldaten soll Syrien bereits Mitte März verlassen, berichtet das "Wall Street Journal" unter Verweis auf amtierende und ehemalige Regierungsvertreter. Der komplette Abzug der Truppen soll demnach bis Ende April vollzogen sein, sofern sofern die Regierung von Präsident Donald Trump nicht ihren Kurs ändert. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums wollte sich auf Anfrage nicht zum Zeitplan des Rückzugs äußern.

Trump hatte im Dezember angekündigt, die US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, ohne jedoch einen konkreten Zeitplan vorzulegen. International stieß das Vorhaben auf massive Kritik und nährte die Sorge vor einem Wiedererstarken der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Der IS ist nach Angaben der US-geführten internationalen Anti-IS-Koalition weitgehend vertrieben und kontrolliert demnach "weniger als ein Prozent" seines früheren Herrschaftsgebiets im Irak und in Syrien. Die Koalition und verbündete kurdische Truppen hätten "etwa 99,5 Prozent" des vom IS kontrollierten Territoriums erobert, erklärte Generalmajor Christopher Ghika, Vize-Kommandeur des internationalen Militärbündnisses. Trump äußerte die Erwartung, der IS werde in den vergangenen Tagen komplett vertrieben sein.

Die kurdische YPG, die Gebiete an der Grenze zur Türkei beherrscht, hat Anlass zur Sorge. Sie hat die USA im Kampf gegen den IS entscheidend unterstützt und würde bei einem Abzug des mächtigen Verbündeten unter Druck geraten.

So hat die Türkei gedroht, im Norden Syriens militärisch gegen die YPG-Miliz vorzugehen, die sie als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation ansieht. Trumps Regierung hat sich bislang nicht mit Ankara auf den Schutz der Kurden einigen können.

jv/stu (dpa, afp)

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