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Politik

US-Militär lässt wieder Transgender-Rekruten zu

25. Januar 2021

US-Präsident Joe Biden hat das von seinem Vorgänger verhängte Transgender-Verbot in den Streitkräften aufgehoben. "Inklusive Streitkräfte sind effektivere Streitkräfte", heißt es in einer Erklärung.

Jennifer Sims - Transgender in der US Armee
"Es ist der richtige Weg, und es ist in unserem nationalen Interesse", teilte das Weiße Haus mitBild: picture-alliance/AP Photo/M. Schrader

US-Präsident Joe Biden unterzeichnete eine Verfügung, wonach "alle Amerikaner, die qualifiziert sind, in den Streitkräften der Vereinigten Staaten zu dienen, dies auch tun können sollen", wie das Weiße Haus in Washington mitteilte. "Präsident Biden glaubt, dass Geschlechtsidentität kein Hindernis für den Militärdienst sein sollte und dass die Stärke Amerikas in der Vielfalt liegt."

Das Weiße Haus teilte weiter mit: "Allen qualifizierten Amerikanern zu erlauben, ihrem Land in Uniform zu dienen, ist besser für das Militär und besser für das Land." Die Streitkräfte seien effektiver, wenn sie inklusiv seien. "Um es einfach auszudrücken, es ist der richtige Weg, und es ist in unserem nationalen Interesse."

Trump schloss Transgender aus

Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich nicht - oder nicht nur - mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt notiert wurde. Biden hat mit Rachel Levine als Staatssekretärin im Gesundheitsministerium erstmals eine Transgender-Frau für einen derart hohen Posten in der US-Regierung nominiert. 

US-Präsident Joe Biden ernannte Dr. Rachel Levine zur Staatssekretärin imGesundheitsministeriumBild: Biden Transition/CNP/picture alliance

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte im August 2017 Transgender vom Dienst in den Streitkräften ausgeschlossen und damit wiederum eine Entscheidung seines Vorgängers Barack Obama rückgängig gemacht. Trump führte zur Begründung für den hoch umstrittenen Schritt an, dass das Militär nicht mit den "enormen medizinischen Kosten" belastet werden könne, die mit dem Dienst von Transgendern einhergingen. Er hatte damals mehr Studien gefordert, um sicherzustellen, dass Transgender nicht die militärische Effektivität hemmten, den Zusammenhalt zerstörten oder die militärischen Ressourcen belasteten.

Bürgerrechtler begrüßen Entscheidung

Bundesgerichte hatten Trumps Vorhaben zunächst gestoppt. Der Supreme Court verfügte aber im Januar 2019, dass das Verbot bis zur Entscheidung von Berufungsgerichten in Kraft treten kann. Zu den Klägern gegen Trumps Vorhaben gehörte die Bürgerrechtsbewegung ACLU, die Bidens Entscheidung begrüßte. "Das ist ein unglaublicher Sieg für unsere Mandanten und sendet die Botschaft, dass Transgender nicht nur in unsere Streitkräfte gehören, sondern auch in unser Land", schrieb die ACLU auf Twitter. 

Die Bürgerrechtsbewegung Human Rights Campaign dankte Biden für die Maßnahme. Die US-Streitkäfte würden damit wieder "Qualifikation über Diskriminierung" stellen, hieß es in einer Mitteilung.

nob/uh (afp, dpa, rtr)

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