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KonflikteSyrien

US-Militär schießt Drohne von NATO-Partner Türkei ab

6. Oktober 2023

Das Pentagon spricht von einem "bedauerlichen Vorfall": US-amerikanische Kampfflugzeuge haben im Nordosten Syriens eine Drohne des NATO-Verbündeten Türkei abgeschossen. Der Flugkörper kam den US-Soldaten zu nahe.

Eine Kampfdrohne des führenden türkischen Herstellers Baykar wird auf einer Fachmesse in Istanbul gezeigt
Eine Kampfdrohne des führenden türkischen Herstellers BaykarBild: Ahmed Deeb/dpa/picture alliance

US-Kommandeure hätten die Drohne als "potenzielle Bedrohung" für die eigenen Soldaten eingeschätzt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington. Demnach war der Flugkörper weniger als einen halben Kilometer von den dort stationierten US-Streitkräften entfernt. F-16-Kampfjets hätten die türkische Drohne schließlich abgeschossen.

Das türkische Militär hat zuvor eine Luft-Boden-Offensive in Nordsyrien begonnen. Dabei sollen mehrere Menschen getötet worden sein, darunter auch Zivilisten. Die Angriffe gelten als Antwort auf den Anschlag der kurdischen Rebellenorganisation PKK vom vergangenen Sonntag in der türkischen Hauptstadt Ankara, bei dem zwei Polizisten verletzt wurden. Die PKK ist in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gelistet.

Türkei habe "nicht absichtlich" auf das US-Militär gezielt

Die von der Kurdenmiliz YPG geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sind im Kampf gegen islamistische Terroristen in Syrien ein enger Verbündeter der USA. Die Türkei geht wie gegen die PKK auch gegen die SDF militärisch vor und betrachtet beide als Terrororganisationen.

Der Drohnenabschuss sei ein bedauerlicher Vorfall, sagte der Pentagon-Sprecher. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass die Türkei absichtlich auf das US-Militär gezielt habe. Es seien außerdem keine US-Streitkräfte verletzt worden. In Syrien sind rund 900 US-Soldaten als Teil einer von Washington angeführten Koalition stationiert. Sie gehen gegen Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in dem kriegszerstörten Land vor.

rb/ack (AFP, dpa)