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US-Notenbank: 2019 keine Leitzinserhöhung

20. März 2019

Umdenken bei der US-Notenbank Fed: Aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten werde sie im laufenden Jahr den Leitzins unangetastet lassen, hieß es. Noch im Dezember hatten die Währungshüter andere Signale gesendet.

USA Finanzkurs - Federal Reserve - US-Notenbank
Das Gebäude der Federal Reserve (Fed) in WashingtonBild: picture alliance/Zuma Wire/C. Myers

Die Ära aggressiver Zinserhöhungen scheint beendet: Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell planen nach einem wahren Zinsfeuerwerk von neun Erhöhungen binnen drei Jahren für 2019 eine Pause. Erst 2020 könnte noch eine Anhebung kommen, hieß es in Washington. Der Leitzins ist nun in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent in etwa auf einem Niveau, das die Wirtschaft laut Powell weder anschiebt noch bremst.

Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell Bild: picture-alliance/AP/A. Brandon

"Jetzt ist eine großartige Zeit, um geduldig zu sein", betonte er. Aus den Konjunkturdaten lasse sich kein Grund ableiten, Zinsen zu erhöhen oder zu senken. Noch im Dezember hatte es die Fed ganz anders gesehen und zwei Erhöhungen für 2019 avisiert: "Sie hat die weitere Normalisierung der Geldpolitik abgeblasen. Das ist ein Paukenschlag mit Tusch - und riecht ein wenig nach Panik", meint Chefvolkswirt Otmar Lang von der Targobank. Manche Experten rechnen sogar damit, dass schon bald wieder über eine Lockerung der Geldpolitik gesprochen wird: "Der Flirt mit Leitzinssenkungen wird im zweiten Halbjahr wohl beginnen", prophezeit Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.

Handelsstreit mit China und Brexit sind Risiken

Dass die Notenbank nun die Pausentaste bei den Zinsen drückte, kam an der Wall Street nur vorübergehend gut an: Nach dem Zinsentscheid machten die US-Börsen Verluste wett. Zum Handelsschluss gab der Standardindex Dow Jones aber wieder nach.

Die Wall Street jubilierte nur kurzBild: Getty Images/S. Platt

Auch die absehbare Abkühlung der Wirtschaft ist ein Grund für die Fed, geldpolitisch vorsichtig zu agieren: Wegen der schwächeren Weltkonjunktur, des Handelskonflikts mit China und des nachlassenden Rückenwinds durch US-Steuererleichterungen im Volumen von 1,5 Billionen Dollar haben sich die Aussichten zuletzt eingetrübt. Powell bezeichnete den Handelsstreit und den Brexit explizit als Risiken, die die Währungshüter genau im Auge behielten. 

EZB ist "nur" für stabile Preise verantwortlich

Auf der anderen Seite des Atlantiks hatte die Europäische Zentralbank zuletzt ihre Wachstumsprognose ebenfalls gekappt und zudem die Abkehr vom Nullzins weiter hinausgeschoben. Auch hier verdüstern die Handelskonflikte der USA und der heraufziehende Brexit die Wirtschaftsperspektiven. Während die EZB per Mandat nur für stabile Preise sorgen soll, ist die Fed überdies mit der Förderung der Vollbeschäftigung beauftragt. Dieses Ziel hat sie praktisch erreicht, auch wenn der Job-Motor zuletzt ins Stottern geraten ist. Die Regierung meldete für Februar nur 20.000 neue Stellen - die schwächste Zahl seit September 2017.

nob/mak (rtr, dpa, afp)

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