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US-Polizist nach Todesschüssen entlassen

12. August 2015

Ein weißer Polizist, der im US-Bundesstaat Texas einen unbewaffneten schwarzen Studenten erschossen hatte, ist entlassen worden. Auch das FBI ist an Ermittlungen gegen den 49-Jährigen beteiligt.

Trauer um getöteten Studenten Christian Taylor in Arlington (Foto: Landov)
Bild: picture alliance/landov

Der Polizist hatte den 19-jährigen Christian Taylor am Freitag in einem Autohaus in Arlington bei Dallas im US-Bundesstaat Texas erschossen. Der schwarze Student hatte mit seinem Geländewagen die Frontscheibe zum Ausstellungsraum des Autohauses durchbrochen. Beim Vesuch, ihn festzunehmen, wurde Taylor erschossen (Das Artikelbild zeigt eine Trauerveranstaltung von Angehörigen und Freunden).

Der Polizeichef von Arlington, Will Johnson, sagte, der Polizist habe ein "unangemessenes Urteil" gefällt. Dass er den Einbruchsort allein betrat, ohne sich mit seinen Kollegen vor Ort abzusprechen, sei ein taktischer Fehler gewesen, der die Lage verschlechtert und zum Tod des 19-Jährigen geführt habe. Ermittlern hatte der Beamte gesagt, aus Angst geschossen zu haben, obwohl mehrere Kollegen in der Nähe waren.

Christian TaylorBild: picture-alliance/dpa

Nach den Worten Johnsons beteiligt sich auch die Bundespolizei FBI an den Ermittlungen. Sie werde aktiv werden, wenn sich Hinweise auf Verstöße gegen die Bürgerrechte ergäben. Bislang sei gegen gegen den Schützen allerdings kein Strafverfahren eingeleitet worden.

Der 49-Jährige war erst seit wenigen Monaten im Außendienst tätig und wurde von seinem Ausbilder, einem erfahrenen Polizisten, begleitet. Dieser hatte bei der Auseinandersetzung einen Taser, ein Elektroschockgerät, eingesetzt.

Ausnahmezustand in Ferguson

Die tödlichen Schüsse in Arlington fielen zwei Tage vor den Gedenkveranstaltungen in der Kleinstadt Ferguson für den schwarzen Jugendlichen Michael Brown, der vor einem Jahr von einem weißen Polizisten erschossen worden war. Bei den Kundgebungen kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Ein 18-Jähriger schoss auf Zivilpolizisten und wurde schwer verletzt, als diese das Feuer erwiderten. Die Behörden verhängten den Ausnahmezustand über Ferguson.

Martialischer Auftritt: "Oath Keeper" in FergusonBild: M. B. Thomas/AFP/Getty Images

Für Aufsehen sorgten dort jetzt vier weiße Männer, die bewaffnet durch die Straßen patrouillierten. Sie gehören zu den "Oath Keepers" (Eid-Wächtern), einer Gruppe ehemaliger Soldaten und Polizisten, die sich nach eigenen Angaben den Schutz der US-Verfassung zum Ziel gesetzt hat. Bürgerrechtler bezeichnen die Gruppe als rechtsradikal und miltaristisch.

wl/ml (dpa, ape, rtre)

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