Gauck im Weißen Haus
7. Oktober 2015Das Treffen im Weißen Haus sei für ihn so etwas wie die Erfüllung eines Lebenstraums, sagte Bundespräsident Joachim Gauck. Eines der Gesprächsthemen mit US-Präsident Barack Obama war der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit.
Bundespräsident spricht Flüchtlingskrise an
"Es ist vermutlich nicht allen Amerikanern bekannt, welche wunderbare Rolle Herr Gauck gespielt hat bei der Wiederherstellung eines modernen, vereinten Deutschlands", lobte Obama das Engagement des früheren Bürgerrechtlers Gauck. Der US-Präsident betonte außerdem das gute Verhältnis beider Staaten. Deutschland sei einer der stärksten Verbündeten der USA. Auch der Bundespräsident stellte auf die enge Verbindung ab und sagte, trotz mancher Missverständnisse stünden Deutschland und die USA eng zusammen.
Gauck verwies in seinem Statement auch auf die komplizierte Lage in Syrien und den starken Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland. Die Bundesrepublik habe sich aufgrund ihrer Geschichte zur Aufnahme einer großen Zahl bereiterklärt, sagte der Bundespräsident. Er wünsche sich, dass diese "große humanitäre Aufgabe" nicht nur in Europa, sondern auch in den USA gesehen werde, so Gauck weiter.
Dank an Ex-Präsident George Bush Senior
Bei einem Empfang in der deutschen Botschaft zum Jahrestag der deutschen Einheit hatte Gauck zuvor bereits den USA und insbesondere dem damaligen Präsidenten George Bush Senior gedankt, der die Wiedervereinigung entscheidend vorangetrieben habe.
Nach dem Treffen mit Obama stehen für den Bundespräsidenten Gespräche mit US-Vizepräsident Joe Biden und US-Außenminister John Kerry in Washington auf dem Program. Im Weißen Haus war zuletzt 1997 der damalige Bundespräsident Roman Herzog empfangen worden. Am Mittwochabend (Ortszeit) fliegt der Bundespräsident nach Berlin zurück, er wird am Donnerstagmorgen zurückerwartet.
cw/uh (dpa)