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Katastrophe

US-Präsident Trump besucht Waldbrandgebiet

18. November 2018

Verkohlte Landschaften, abgebrannte Häuser, 76 Tote, mehr als 1200 Vermisste - der US-Bundesstaat Kalifornien steht vor einer Katastrophe. US-Präsident Donald Trump sagte, es mache ihn "sehr traurig", das zu sehen.

USA Trump besucht Brandgebiete in Kalifornien
Bild: Reuters/L. Millis

In dem am schlimmsten betroffenen Ort Paradise im Norden Kaliforniens verschaffte sich US-Präsident Donald Trump einen Eindruck von den Schäden, die durch die verheerenden Feuer verursacht wurden. Er dankte den Rettungskräften und sagte dem Westküstenstaat die Unterstützung der Regierung in Washington zu.

Paradise is lost

Der kleine Ort nördlich von Sacramento wurde durch das Feuer zu großen Teilen zerstört. Früher lebten in Paradise knapp 27.000 Einwohner. Bei der Feuersbrunst in der Nacht vom 8. auf den 9. November brannte die Stadt zu großen Teilen ab.

Trump besuchte dort einen Wohnwagenpark, von dem nur noch Trümmer übrig waren. Aufnahmen zeigten ausgebrannte Autos, verkohlte Öfen und ein Haus, von dem offenbar nur noch der Schornstein stand.

Im Anschluss reiste der Präsident weiter in eine Einsatzzentrale in Chico. Dort pries er erneut die Arbeit der Rettungskräfte. Sie würden "wie verrückt" gegen die Brände kämpfen. Es sei eine "totale Verwüstung", erklärte er.

US-Präsident Donald Trump lässt sich in der Einsatzzentrale in Chico über den Kampf gegen die Waldbrände informierenBild: Reuters/L. Millis

Schäden von unermesslicher Dimension

Die Brände in Kalifornien sind die schlimmsten in der Geschichte des Bundesstaates. Seit der vergangenen Woche haben sie gigantische Schäden angerichtet. Allein das "Camp Fire" im Norden konnte sich auf einer Fläche von fast 60.000 Hektar ausbreiten.

Nach Angaben der Feuerschutzbehörde sind davon inzwischen 55 Prozent unter Kontrolle. Nach bisherigem Stand gab es dort mindestens 76 Tote. Mehr als 1200 Menschen werden noch vermisst. Im "Woolsey"-Feuer nahe Los Angeles kamen laut US-Medienberichten insgesamt drei Menschen ums Leben, zahlreiche Häuser brannten aus.

Trumps Erklärungsversuche

Trump hat für die schlimme Lage das Forstmanagement in Kalifornien verantwortlich gemacht. Auf die Frage, ob der Klimawandel eine Ursache sei, sagte er am Samstag, es gebe mehrere Faktoren. Derzeit scheine das Forstmanagement ein "sehr großes Problem" zu sein. Kaliforniens Feuerwehrverband hatte zu Trumps Vorwürfen in den vergangenen Tagen erklärt, die Brände entstünden und verbreiteten sich nicht nur in Forstgebieten. Zudem seien fast 60 Prozent der kalifornischen Wälder unter Bundeskontrolle und rund ein Drittel in privater Hand.

Experten hatten eine lange Dürre, verdorrte Vegetation und extreme Winde als Mitursachen für das Ausmaß der Brände genannt. Als Trump gefragt wurde, ob das Ausmaß der Zerstörung etwas an seiner Haltung zum Klimawandel geändert habe, verneinte er dies. Der Präsident hatte die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels in der Vergangenheit immer wieder angezweifelt.

Rettungskräfte durchsuchen ausgebrannte Autos nach LeichenBild: Reuters/T. Sylvester

Rettungskräfte im Dauereinsatz

Während Trump Kalifornien besuchte, setzten Rettungskräfte ihre Suche nach Überlebenden und Toten fort. Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Nach offiziellen Angaben werden 1011 Menschen vermisst. Die Behörden sprachen aber davon, dass viele Menschen wegen ausgefallener Mobilfunknetze nicht zu erreichen seien oder sich nicht gemeldet hätten.

"Viele Leute sind vom Feuer vertrieben worden, und wir stellen fest, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass wir nach ihnen suchen", zitierte der Sender CNN den Sheriff von Butte County, Kory Honea.

In San Francisco tragen Menschen Atemschutzmasken gegen die WaldbrandluftBild: picture-alliance/dpa/E. Risberg

Auswirkungen bis San Francisco

Die Folgen der Brände sind in weiten Teilen Kaliforniens zu spüren. Die Behörden warnten vielerorts vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität.

Im Raum San Francisco, rund 250 Kilometer südlich von Paradise, trugen viele Menschen auf den Straßen Schutzmasken. Vor allem älteren Personen, Kranken und Kindern wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben.

mak/qu (rtr, dpa, afp)