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Politik

Trump greift wieder per Twitter an

8. Februar 2017

Dieses Mal ist das Opfer die US-Kaufhauskette Nordstrom. Das Unternehmen hatte es gewagt, die Modekollektion von Trumps Tochter Ivanka aus dem Sortiment zu nehmen - augenscheinlich wegen zu geringer Umsätze.

Donald Trump mit seiner Tochter Ivanka Trump
Trump rächt seine Tochter Ivanka via Twitter Bild: picture-alliance/dpa/S. Thew

US-Präsident Donald Trump hat die amerikanische Kaufhaus- und Versandhauskette Nordstrom hart dafür kritisiert, dass sie künftig nicht mehr die Modekollektion seiner Tochter Ivanka vertreibt. Seine Tochter werde von Nordstrom "so unfair" behandelt, klagte Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. "Schrecklich", fügte er hinzu.

Kurze Zeit später retweete das Weiße Haus diese Nachricht auch auf dem offiziellen Twitter-Account des US-Präsidenten @POTUS.

 

Der Luxushändler Nordstrom steht inmitten eines politisch aufgeladenen Konflikts. Offiziell begründete der US-Konzern seine Entscheidung in einer Mitteilung mit niedrigen Verkaufszahlen. Jedes Jahr würden etwa zehn Prozent des Sortiments abhängig vom Absatz ausgetauscht. "In diesem Fall haben wir aufgrund des Umsatzes beschlossen, die Marke in dieser Saison nicht einzukaufen."

Noch verkauft Nordstrom einige Teile aus der alten Kollektion von Ivanka Trump Bild: Reuters/C. Helgren

Die Entscheidung folgte allerdings auch auf Boykottaufrufe gegen Händler, die Produkte der Trump-Familie vertreiben. Hinter den Appellen, die seit vergangenem Herbst über das Internet unter dem Hashtag "GrabYourWallet" (Greif nach Deiner Geldbörse) kursieren, steht eine Initiative von Gegnern des US-Präsidenten.

Nordstrom reagierte daraufhin in den sozialen Medien: "Wir hoffen, dass das Anbieten von Produkten eines Verkäufers nicht missverstanden wird, als würden wir eine politische Position einnehmen. Das tun wir nicht."

Bereits im Oktober hatte eine Nordstrom-Stammkundin ebenfalls via Twitter das Unternehmen aufgefordert, Ivanka Trumps Marke aus dem Sortiment zu nehmen.

Die Kollektion von Ivanka Trump umfasst neben Kleidung auch Handtaschen, Schuhe und Schmuck.

Dem US-Präsidenten und seiner Familie wird vorgeworfen, politische und wirtschaftliche Aktivitäten nicht sauber voneinander zu trennen. Die 35-jährige Präsidententochter hatte unter anderem einen TV-Auftritt des Trump-Clans dazu genutzt, um Werbung für einen 10.800 Dollar teuren Armreif aus ihrer Kollektion zu machen. Der Vorfall hatte die ohnehin erhitzte Diskussion über Interessenkonflikte der Trump-Familie weiter angeheizt.

Ivanka Trump hatte nach dem Wahlsieg ihres Vaters angekündigt, sich aus ihrer Mode- und Schmuckfirma zurückzuziehen. Sie selbst hat keinen Regierungsposten übernommen, doch ihr Ehemann Jared Kushner ist Berater im Weißen Haus.

se/fab (dpa, rtr, ap, afp)