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Politik

Trump sagt Pompeo-Besuch in Nordkorea ab

24. August 2018

Eigentlich sollte US-Außenminister Mike Pompeo in der kommenden Woche nach Nordkorea reisen. So kündigte er es am Donnerstag an. Einen Tag später pfeift sein Präsident ihn zurück - und gibt China eine Mitschuld.

USA, Washington: Präsident Trump und Mike Pompeo im Weißen Haus
US-Außenminister Mike Pompeo und Präsident Donald Trump bei einer Kabinettssitzung am 16. August 2018Bild: Getty Images/AFP/M. Ngan

US-Präsident Donald Trump begründete die Absage der Nordkorea-Reise seines Außenministers damit, dass es "keine ausreichenden Fortschritte bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" gebe. Deshalb habe er Mike Pompeo gebeten, vorerst nicht nach Pjöngjang zu reisen, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Ein Schritt vor, einer zurück

Erst am Donnerstag, also einen Tag vor Trumps Absage, hatte Pompeo die Reise nach Nordkorea angekündigt. Er wollte das international weitgehend isolierte kommunistische Land dazu bewegen, seine Atomwaffen aufzugeben. Ein Treffen mit Machthaber Kim Jong Un war nicht vorgesehen.

Stephen Biegun soll die US-Nordkorea-Politik leitenBild: Getty ImagesAFP/N. Kamm

Bei der Gelegenheit hatte Pompeo auch den ehemaligen Politikberater und Ex-Ford-Manager Stephen Biegun als neuen Sonderbeauftragten für die Nordkorea-Politik der USA vorgestellt.

Der 55-Jährige soll Präsident Trumps Ziel einer vollständigen, überprüfbaren und unumkehrbaren atomaren Abrüstung Nordkoreas umsetzen. Biegun erklärte, die Probleme seien schwierig und es werde schwer sein, sie zu lösen. Allerdings habe Präsident Trump eine Gelegenheit geschaffen, die genutzt werden müsse, um eine friedliche Zukunft für das nordkoreanische Volk zu sichern.

China "nicht hilfreich"

Trump schrieb weiter, er sei nicht überzeugt, dass China, mit dem die USA derzeit einen erbitterten Handelsstreit führen, derzeit beim Prozess der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel so hilfreich sei wie früher.

In der Zwischenzeit sende er Kim "herzliche Grüße und Hochachtung", er freue sich, ihn bald zu sehen, schrieb Trump weiter.

Gipfelvereinbarungen in der Schwebe

Beim viel beachteten Gipfeltreffen von Trump und Kim Mitte Juni in Singapur hatte der nordkoreanische Machthaber zwar einer "Denuklearisierung" seines Landes zugestimmt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht genacnnt, weshalb die Vereinbarung vielfach als zu vage kritisiert wird.

Der Streit um das nordkoreanische Atomwaffen- und Raketenarsenal gilt als einer der gefährlichsten Konflikte der Welt. Seit Jahren versucht die internationale Gemeinschaft, die Führung in Pjöngjang zum Verzicht auf die atomare Aufrüstung zu bewegen.

mak/stu (rtr, afp)

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