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Viele US-Prominente für Kamala Harris

Stuart Braun
24. Juli 2024

Hollywood-Stars und Popmusik-Ikonen von Cardi B bis Charli XCX haben sich hinter Kamala Harris versammelt. Für viele hat sie die besten Chancen, Donald Trump zu schlagen.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris trifft in der Zentrale ihrer Präsidentschaftskampagne in Wilmington ein
Bild: Erin Schaff via REUTERS

Bereits am 10. Juli forderte Schauspieler-Ikone George Clooney den angeschlagenen Joe Biden auf, sich aus dem Präsidentschaftsrennen mit Donald Trump zurückzuziehen - und Platz für ein neues Gesicht zu machen. Inzwischen steht fest, dass der Amtsinhaber auf die Kandidatur verzichtet und seine Vizepräsidentin unterstützt. Umgehend bekannten sich zahlreiche Hollywood-Größen, von Robert De Niro bis Jamie Lee Curtis, zu Kamala Harris.

Die mögliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten: Kamala HarrisBild: picture alliance/NDZ/STAR MAX/IPx

Curtis, Star von Horrorklassikern wie "Halloween", unterstützte die ehemalige Generalstaatsanwältin von Kalifornien und US-Senatorin bereits kurz nach der Bekanntgabe, obwohl Harris von der Demokratischen Partei noch gar nicht offiziell nominiert ist. Auf Instagram schrieb er: "Sie ist eine glühende Verfechterin der Rechte von Frauen und farbigen Menschen. Ihr Botschaft ist die von Hoffnung. Sie steht für die Einheit Amerikas in einer Zeit der großen nationalen Spaltung". Schon wenige Stunden später, am Montagmorgen Ortszeit, hatte Curtis‘ Post beinahe 250.000 Likes.

Popmusik soll die Jugend zum Wählen bringen

Schon am Tag, nachdem Biden sich für seine Vizepräsidentin ausgesprochen hatte, wurde Harris in Delaware von jubelnden Wahlkampfmitarbeitern zu Beyonces Hit "Freedom" (Freiheit) begrüßt. Der Song mit dem Rapper Kendrick Lamar stammt aus dem Beyonce-Album "Lemonade" von 2016.

Harris bei ihrem Amtseid vor vier JahrenBild: Rob Carr/Getty Images

Mehr noch: Die Pop-Ikone erlaubt Harris' Team, wie der US-Sender CNN berichtet, den Song während der gesamten Präsidentschaftskampagne zu verwenden, obwohl Beyonce die mutmaßliche demokratische Kandidatin noch gar nicht offiziell unterstützt.

Die vielleicht folgenreichste Unterstützung einer Prominenten kam jedoch von der anderen Seite des Atlantiks. Die britische Sängerin Charli XCX verkündete auf X (vormals Twitter): "Kamala IS brat" (Kamala ist eine Göre) - eine Anspielung auf das Album "Brat", mit dem die Sängerin die Charts stürmte. Mehr als 50 Millionen Menschen haben sich den Beitrag seitdem angesehen.

Die Verbindung zwischen Harris und der eher respektlosen Popmusik von Charli XCX dürfte bei der Generation Z gut ankommen. Die Altersgruppe der zwischen den Jahren 1995 und 2010 Geborenen könnte die Wahl zu Harris' Gunsten beeinflussen.

Das Wahlkampfteam der wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidatin änderte sein Profil auf X kurzerhand in Limettengrün, es ist die Farbe der "Brat"-Platte, und verwendete dieselbe Schriftart für den Schriftzug "kamala hq".

Die Musik von Charlie XCX gehört zu den endlosen TikTok- und Social-Media-Memes, die eine tanzende und lachende Harris feiern, ein Thema, das ihre wachsende Affinität zu jüngeren Wählern ergänzt, wie die Social-Media-Persönlichkeit Ed Krassenstein auf X feststellte.

Hollywood steht eilig zu Harris

Die US-Rapperin Cardi B zählt zu den Unterstützerinnen von Kamala HarrisBild: Matt Winkelmeyer/Getty Images

Elizabeth Wagmeister, Unterhaltungskorrespondentin bei CNN, schrieb auf X, die rasend schnelle Unterstützung von Prominenten für Harris in dieser Phase des Wahlkampfes sei "beispiellos". "Hollywood hat sich in den letzten 3 Stunden mehr um Kamala Harris versammelt als in diesem gesamten Wahlzyklus um Biden", schrieb sie am Sonntagabend.

Der Oskar-prämierte Schauspieler Robert De Niro hatte öffentlich wissen lassen, es sei wichtig, dass Biden zurücktrete, "weil es für unser Land nichts Wichtigeres gibt, als Donald Trump an der Wahlurne zu besiegen". "Mit Respekt, Bewunderung und Zuneigung danke ich Ihnen, Herr Präsident", fügte De Niro an die Adresse Joe Bidens hinzu.

Hollywood-Ikonen wie Barbra Streisand reagierten ebenfalls zügig auf die Nachricht. Die Sängerin kommentierte auf X die "bedeutenden Errungenschaften Bidens in seiner vierjährigen Amtszeit" und fügte hinzu, dass die Amerikaner "dankbar dafür sein sollten, dass er unsere Demokratie aufrechterhalten hat."

Cardi B: "Biden hätte die 'Fackel' früher weitergeben sollen"

"Ahahahaha lets gooooo i told yalll kamala was supposed to be the 2024 candidate", schrieb die Rapperin Cardi B auf X und wies darauf hin, dass sie Harris schon Wochen zuvor als Bidens Nachfolgerin auserkoren hatte. "Es war sehr egoistisch von Biden und der gesamten Demokratischen Partei", sagte die Sängerin in einem Video. Sie hätte sich gewünscht, Harris wäre schon zu Beginn der Wiederwahlkampagne zur Kandidatin nominiert worden. "Ich finde, sie hätten die Fackel früher an Kamala weitergeben sollen, es wäre der perfekte Zeitpunkt für sie gewesen, um zu glänzen."

Die US-Sängerin Taylor Swift bei ihrem Deutschland-KonzertBild: Marius Becker/dpa/picture alliance

Zu erwarten steht, dass nun auch der aktuell größte Star der Popmusik, Taylor Swift, die wahrscheinliche Kandidatin Kamala Harris unterstützt. Schon bei den Wahlen vor vier Jahren hatte sich Swift für das Duo Biden/Harris stark gemacht. Nur wenige Stunden nach der Ankündigung, dass die Vizepräsidentin die Demokraten im November wahrscheinlich anführen wird, tauchten in den sozialen Medien Accounts wie "Swifties for Harris" auf. Die inoffizielle Swift-Fanseite auf X zielt darauf ab, "Taylor Swift-Fans zu mobilisieren, um demokratische Kandidaten auf dem Wahlzettel zu unterstützen".

Obama zögert noch mit seiner Unterstützung für Harris

Barack Obama, der seit dem Ende seiner Präsidentschaft 2017 vor allem durch seine Arbeit für Netflix und als Podcaster bekannt ist, lobte seinen ehemaligen Vizepräsidenten für das Ausscheiden aus dem Rennen. "Joe Biden war einer der bedeutendsten Präsidenten Amerikas und ein guter Freund und Partner für mich", schrieb er auf X. "Heute wurden wir auch - wieder einmal - daran erinnert, dass er ein Patriot von höchstem Rang ist." Im Gegensatz zu vielen hochrangigen demokratischen Politikern und einer Reihe von Popstars und Hollywood-Prominenten hat Obama Harris jedoch noch nicht unterstützt.

Unterdessen kritisieren Trump-Unterstützende wie der Schauspieler und Komiker Russell Brand in den sozialen Medien, Harris sei keine gute öffentliche Rednerin. Auch kommentierte er ihr Lachen. Die Republikaner haben begonnen, die potenzielle Kandidatin als "gackernde Kamala" abzuwerten. Wer allerdings zuletzt lacht, das wird der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen am 5. November zeigen.

Aus dem Englischen adaptiert von Stefan Dege.

Stuart Braun Australischer DW-Journalist und Buchautor.
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