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Musik

US-Rapper Young Dolph erschossen

18. November 2021

Trauer um Hip-Hop-Legende: Auf dem Weg zum Einkaufen wurde der Rapper Young Dolph in seiner Heimatstadt Memphis erschossen. Bislang gibt es keine Verdächtigen.

Rapper Young Dolph mit Ketten um den Hals
Young Dolph wurde umgebrachtBild: mpi04/MediaPunch/imago images

Young Dolph galt als Star der Hip-Hop-Szene in den USA und wurde wegen seiner Authentizität und Unabhängigkeit bewundert. Er setzte sich besonders mit seinem eigenen Label Paper Route Empire für Kollegen und Newcomer ein.

Der 36-jährige Musiker und Familienvater war auf dem Weg zu seinem Lieblingscookie-Geschäft in der Nähe von Memphis. Wie die Polizei am Mittwoch (17.11.) mitteilte, fuhren der oder die Täter in einem Wagen vor und feuerten auf ihn, als dieser gerade den Laden in der Nähe des Flughafens besuchte. Bislang sei kein Verdächtiger ermittelt worden, sagte Polizeichefin Cerelyn Davis. "Diese Tat ist ein weiteres Beispiel für die sinnlose Waffengewalt, die wir lokal und landesweit erleben", ergänzte sie.

Hip-Hop-Gemeinde trauert um Young Dolph

Young Dolph war vor allem in den USA ein Star der Rapszene. Seine Fans reagierten in den sozialen Netzwerken geschockt über seine Ermordung. Rapper Key Glock, der erst kürzlich auf dem Album "Paperroad Illuminati" von Young Dolph einen neuen Song veröffentlicht hatte, löschte aus Trauer seinen Instagram-Kanal.

 

Rapper-Kollege Gucci Mane twitterte, sein Herz sei gebrochen, Megan Thee Stallion ist ebenfalls zutiefst erschüttert und trennt sich schweren Herzens von Young Dolph, einer "wahren Legende". Auch der Bürgermeister von Memphis, Jim Strickland, äußerte sich mit einem Tweet. "Der tragische Schusswaffen-Tod des Rappers Young Dolph ist eine weitere Erinnerung an den Schmerz, den Gewaltverbrechen mit sich bringen", schrieb er auf Twitter. Ein Cousin des Musikers sagte der Zeitung "The Daily Memphian", Young Dolph sei in der Stadt gewesen, um eine an Krebs erkrankte Tante zu besuchen.

Am Morgen habe er an einer Benefizaktion zum bevorstehenden Thanksgiving-Fest (Erntedankfest) teilgenommen und Truthähne an Bedürftige verteilt. Am Tatort nahe dem Flughafen kamen zahlreiche trauernde Fans zusammen, wie es weiter hieß. Wie die örtliche Zeitung "The Commercial Appeal" berichtete, war der Künstler bereits 2017 Ziel von zwei Angriffen geworden.

Album "100 Shots" erinnert an Anschläge

Im Februar 2017 sei in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina mehr als 100 Mal auf seinen gepanzerten Geländewagen gefeuert worden. Diesen Vorfall habe er im Stück "100 Shots" aufgegriffen. 

Monate später sei er vor einem Hotel in Los Angeles mehrfach angeschossen und schwer verletzt worden. Young Dolph, dessen richtiger Name Adolph Robert Thornton Jr. war, stammte aus Chicago, zog aber als Kind mit seiner Familie nach Memphis. Der zweifache Vater galt laut Medienberichten als ein Pionier des Indie Rap und hatte 2016 seine erste Platte ("King of Memphis") veröffentlicht.

Sein bislang erfolgreichstes Album, "Rich Slave", war 2020 erschienen. "Die Welt hat eine Ikone, einen großen Mann und geliebten Künstler verloren", hieß es in einer Stellungnahme seines Managements, aus der das Magazin "Variety" zitierte.

so/pg (dpa/AP)