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Politik

Regierung gibt geheime Kennedy-Dokumente frei

16. Dezember 2021

Um den Mord an dem früheren amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy 1963 ranken sich bis heute zahlreiche Theorien. Für etwas Aufklärung soll die Freigabe von fast 1500 Seiten geheimer Ermittlungsakten sorgen.

John F. Kennedy mit seinem Sohn und Tochter Caroline 1962 im Oval Office im Weißen Haus
John F. Kennedy mit seinem Sohn "John-John" und Tochter Caroline 1962 im Oval Office im Weißen Haus Bild: picture alliance/White House/Consolidated News Photos/White House via CNP

Die US-Regierung hat zahlreiche weitere unter Verschluss gehaltene Dokumente zur Ermordung des früheren Präsidenten John F. Kennedy freigegeben. Die knapp 1500 Dokumente des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI wurden auf der Webseite des Nationalarchivs der USA veröffentlicht. Darunter sind Telegramme, interne Memos und Aufzeichnungen sowie andere Papiere. Sie zeigen die Bemühungen der US-Ermittler, mögliche Komplizen oder Auftraggeber des Attentäters Lee Harvey Oswald zu finden.

Sowjetunion, Kuba, italienische Mafia ... 

Überprüft wurden mögliche Verbindungen zu Geheimdiensten der Sowjetunion, kommunistischen Gruppen in Afrika und der italienischen Mafia. Die Dokumente zeigen auch, wie die USA die kommunistische Regierung Fidel Castros in Kuba ausspionierten, zu der Oswald Kontakt hatte und deren Sturz ein Ziel Kennedys war.

Der US-Demokrat Kennedy war am 22. November 1963 im texanischen Dallas bei einer Fahrt im offenen Wagen von Schüssen tödlich getroffen worden. Um das Attentat auf den charismatischen Präsidenten, das weltweit Fassungslosigkeit ausgelöst hatte, ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien.

John F. Kennedy und seine Frau Jacqueline in Dallas, wenige Minuten vor seiner Ermordung Bild: AP

Eine offizielle Untersuchung war nach Kennedys Tod zu dem Ergebnis gekommen, dass er von dem Einzeltäter Oswald erschossen wurde, der wiederum zwei Tage später von dem Nachtclub-Besitzer Jack Ruby getötet wurde. Die Version wird jedoch auch immer wieder angezweifelt.

So gibt es Spekulationen, der Kommunismus-Sympathisant Oswald sei von Kuba oder der Sowjetunion auf Kennedy angesetzt worden - oder von Kuba-feindlichen Gruppen mit Hilfe des FBI. Andere glauben, politische Rivalen könnten hinter der Ermordung des Präsidenten stehen.

Während dieser Rede im Juni 1963 fiel der legendäre Satz: "Ich bin ein Berliner" Bild: picture alliance / dpa

Befeuert wurde die Diskussion über die Hintergründe des Attentats auch durch den Film "JFK - Tatort Dallas" des US-Regisseurs Oliver Stone aus dem Jahr 1991. Ein amerikanisches Gesetz verfügte im Jahr darauf die Veröffentlichung von nahezu allen Dokumenten zu Kennedys Tod - insgesamt mehr als fünf Millionen Seiten - binnen 25 Jahren, also bis 2017. Ausnahmen sind aber aus Gründen der nationalen Sicherheit möglich.

Der frühere US-Präsident Donald Trump ließ in sieben Tranchen mehr als 53.000 Dokumente freigeben. Nach Angaben des Nationalarchivs entspricht das 88 Prozent aller Dokumente. Tausende andere Papiere blieben unter Verweis auf die nationale Sicherheit unter Verschluss. Auch Trumps Nachfolger Joe Biden verschob die Veröffentlichung geheimer Akten, um "Schaden für die militärische Verteidigung, Geheimdienstoperationen, Polizeiarbeit oder Außenpolitik" zu vermeiden.

se/rb (afp, ap)

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