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US-Regierung verkauft alle AIG-Aktien

11. Dezember 2012

Die USA wollen einen Schlussstrich unter die größte Rettungsaktion der Finanzkrise ziehen. Die restlichen Anteile des Versicherungsgiganten AIG, der im Zuge der Krise verstaatlicht wurde, sollen nun verkauft werden.

Das Logo des Versicherungskonzerns AIG (Foto: dapd)
Bild: dapd

Vor vier Jahren drohte AIG die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund zu reißen. Direkt nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 stand auch AIG vor dem Aus. Um das zu verhindern, entschied sich damals die US-Regierung, den Versicherungsgiganten mit 182 Milliarden Dollar zu retten. AIG waren in der Finanzkrise riskante Derivate-Geschäfte zum Verhängnis geworden. Davor war das Unternehmen lange Vorbild in der Branche und profitabler als etwa Europas Branchenprimus, die Münchner Allianz.

Nachdem der Konzern wieder auf eigenen Füßen steht, wollen sich die USA nun von ihren restlichen Anteilen trennen, kündigte das Finanzministerium in Washington an.

"Ein schmutziger Prozess", aber ein gutes Geschäft

Mit Hilfe der US-Steuerzahler wurde der Versicherungsriese nun vollständig saniert. Am Ende der riskanten Rettung will die US-Regierung sogar einen Gewinn verbuchen. "Es war ein schmutziger Prozess. Unter dem Strich steht aber, dass die Regierung Geld damit gemacht hat", sagte der Chef-Politikstratege Greg Valliere vom Analyse-Haus Potomac.

Gutes Geschäft mit "gefährlichster Firma der Welt"

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Die US-Regierung kann wegen der zuletzt gestiegenen Aktienkurse an der Wall Street kräftig Kasse machen. Das Finanzministerium teilte am Montagabend mit, für den Kauf der noch verbliebenen gut 234 Millionen AIG-Aktien in Staatsbesitz gebe es bereits Zusagen von Investoren. Mit der Situation vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Anteilsscheine würden für jeweils 32,50 Dollar - nur leicht unter dem aktuellen Kurs von 33,36 Dollar - zugeteilt. Damit würden 7,61 Milliarden Dollar zusammenkommen.

Zuletzt stieß AIG für bis zu 4,8 Milliarden Dollar die Mehrheit an dem Flugzeug-Leasinganbieter ILFC ab. Gut 20 Milliarden Dollar brachte die Asien-Tochter AIA durch den Börsengang in Hongkong ein. AIG ist noch mit knapp 14 Prozent an der einstigen Tochter beteiligt, ebenso an dem gerade erst an die Börse gegangenen chinesischen Versicherer PICC.

rbr/wen (dpa/rtr)