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Hoffnungsschimmer für Bayer

15. Juli 2019

Die Übernahme von Monsanto hat Bayer bislang nur Ärger eingebracht. Neben dem üblen Image des US-Konzerns übernahm Bayer auch die Glyphosat-Klagen. Nun hat ein US-Richter allerdings ein positives Signal an Bayer gesandt.

Deutschland l Bayer Hauptversammlung in Bonn - CEO Werner Baumann
Bayer-Chef Werner Baumann setzte auf den Monsanto-DealBild: picture alliance/AP Photo/M. Meissner

Der zuständige Richter Vince Chhabria reduzierte die von einer Jury verhängte Strafe von gut 80 Millionen Dollar auf 25,3 Millionen Dollar (22,5 Mio Euro). Chhabria begründete dies damit, dass das Verhältnis zwischen regulärem Schadenersatz und sogenanntem Strafschadenersatz in einem angemessenen Rahmen bleiben müsse. Bayer nannte die Entscheidung in einer ersten Stellungnahme "einen Schritt in die richtige Richtung". Man werde jedoch erneut Berufung einzulegen.

Am Urteil, dass Bayer für die Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman haften muss, ändert die Entscheidung nichts. Hardeman hatte den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup für sein Leiden verantwortlich gemacht. Die Geschworenen hatten ihm zunächst gut fünf Millionen Dollar Schadenersatz und 75 Millionen Dollar an Strafschadenersatz zugesprochen. Letzterer wird im US-Recht als Zusatzsanktion bei besonders schweren Entschädigungsfällen verhängt.

Massenhaft Klagen

Bayer hatte das ursprüngliche Urteil vom März angefochten und Anträge gestellt, das Verfahren in einem neuen Prozess aufzurollen oder die Strafzahlung zu senken. Der Dax-Konzern ist in den USA mit über 13.400 Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren von Monsanto-Produkten konfrontiert. Die ersten drei Prozesse endeten für Bayer mit Niederlagen.

Auch Dewayne Johnson klagte gegen Bayer - und gewannBild: Getty Images/AFP/J. Edelson

Der Fall Hardeman war der zweite Fall, der verhandelt wurde. Auch beim ersten wurde die Strafe später stark verringert. Die Urteile können noch vor Berufungsgerichten in höheren Instanzen angefochten werden. Meist werden solche Massenklagen in den USA aber ohnehin früher oder später mit einem Vergleich beigelegt. Richter Chhabria, bei dessen Gericht in San Francisco mehrere Hundert Klagen gebündelt sind, hat die Streitparteien bereits zu einer gütlichen Einigung gedrängt und eine Prozesspause verordnet. Zuletzt war der US-Staranwalt Ken Feinberg als Schlichter bestellt worden.

Milliardenübernahme

Der deutsche Chemieriese Bayer steht wegen der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Saatgut-Konzerns Monsanto, aus dessen Haus Glyphosat stammt, massiv unter Druck. Die Aktien haben durch die Prozesse erheblich an Wert verloren.

cgn/qu (dpa, rtre)

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