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Gesellschaft

US-Schüler wütend auf Waffenlobby

18. Februar 2018

Nach dem Schulmassaker sind in Florida Tausende von Menschen, darunter viele Schüler, auf die Straße gegangen. Ihr Protest richtet sich gegen die Waffenlobby und besonders gegen US-Präsident Trump.

USA Anti-Waffen-Demonstration in Fort Lauderdale - Emma Gonzalez
Bild: Getty Images/AFP/R. Wise

"Schämen Sie sich" - mit diesen Worten hat die 19-jährige Schülerin Emma Gonzales (Artikelbild) Präsident Donald Trump wegen seiner Waffenpolitik angegriffen. Gonzalez ist eine Überlebende des Amoklaufs in der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, bei dem ein früherer Schüler am Mittwoch 17 Menschen getötet hat.

Sie steht mit ihrem Protest nicht alleine da: Tausende von Menschen gingen in Fort Lauderdale auf die Straße, um für schärfere Waffengesetze zu demonstrieren. Sie kritisieren, dass sich trotz einer nicht abreißenden Serie von Bluttaten an Schulen und anderen Einrichtungen nichts an den laschen Waffengesetzen in den USA geändert habe.

Kritik an Wahlkampfhilfe durch die NRA

"Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war (...) und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Association bekommen hat", so Gonzalez in ihrer Rede. Und sie fügte hinzu: "Ich weiß es: 30 Millionen Dollar." Die National Rifle Association (NRA) gilt als wichtigste Waffen-Lobbyorganisation der USA und setzt sich für den Erhalt des geltenden Waffenrechts ein. Laut amerikanischer Verfassung hat jeder Bürger das Recht, Waffen zu besitzen und zu tragen.

Die Wutrede der Schülerin wurde umgehend zum Renner in den sozialen Netzwerken. Ihr Name wurde im Kurzbotschaftendienst Twitter zu einem der Haupt-Schlagwörter.

Trump hatte am Freitag zusammen mit seiner Frau Melania Überlebende des Massakers besucht. Der Präsident dankte dabei den Hilfskräften für ihre "unglaubliche" Arbeit und sagte, es sei "traurig, dass so etwas passieren konnte". Zu einer möglichen Verschärfung von Waffengesetzen sagte Trump aber nichts.

Hunderte Schüler demonstrierten für schärfere WaffengesetzeBild: picture-alliance/AP Photo/B. Anderson

Wäre der Amoklauf zu verhindern gewesen?

Die US-Behörden stehen derweil stark in die Kritik, weil sie das Blutbad offenbar hätten verhindern können: Die US-Bundespolizei FBI räumte am Freitag ein, dass einem Warnhinweis auf den späteren Täter Nikolas Cruz nicht nachgegangen wurde. Anfang Januar hatte ein Anrufer das FBI gewarnt, dass der 19-Jährige offenbar ein Schulmassaker plane.

Er informierte die Behörde zudem über den Waffenbesitz, die Tötungsabsichten und die verstörenden Einträge in sozialen Netzwerken durch Cruz. Auch die örtliche Polizei wusste von dem Aggressionspotenzial des jungen Mannes: Seine Mutter hatte wegen seiner Gewaltausbrüche mehrmals die Polizei gerufen.

bru/qu (afp, dpa)

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