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US-Senat bestätigt erste Frau an der Spitze der Marine

2. November 2023

Die US-Navy wird erstmals in ihrer Geschichte von einer Frau geführt. Der Senat bestätigte nach monatelanger Blockade durch einen republikanischen Senator Admiralin Lisa Franchetti als Oberkommandierende.

USA U.S. Navy Admiral Lisa Franchetti
Admiralin Lisa Franchetti (Archivbild)Bild: U.S. Department of Defense/Handout via REUTERS

Admiralin Lisa Franchetti wurde mit 95 Ja- und einer Gegenstimme als Navy-Spitze bestätigt. Sie ist die erste Frau, die eine Teilstreitkraft des US-Militärs führt und auch das erste weibliche Mitglied im Generalstab der US-Streitkräfte.

Die von Präsident Joe Biden für den Posten nominierte 59-jährige Offizierin hatte das Spitzenamt seit Mitte August bereits kommissarisch ausgeübt. Seit September 2022 war sie stellvertretende Chefin der Navy, wie die Marine in den USA heißt.

Neben Franchetti wurde auch der neue Chef der US-Luftwaffe, General David Allvin, vom Senat im Amt bestätigt. Er folgt auf Luftwaffengeneral Charles Q. Brown, der Ende September als Nachfolger von Mark Milley die Spitze des Generalstabs der US-Streitkräfte übernommen hatte.

Blockade aus innenpolitischem Kalkül

Im Senat blockiert schon seit Monaten der republikanische Senator Tommy Tuberville aus Alabama Hunderte Neubesetzungen von Offiziersstellen. Der konservative Politiker protestiert damit gegen eine Praxis des Verteidigungsministeriums, das Reisekosten von Militärangehörigen übernimmt, wenn sie für einen Schwangerschaftsabbruch in einen anderen US-Staat reisen müssen. Mit seinem Vorgehen hat Tuberville auch zahlreiche Parteikollegen gegen sich aufgebracht.

Im US-Senat ist für viele formale Prozeduren Einstimmigkeit erforderlich. Einzelne Senatoren können dies aber durch ein Nein aufhalten, was zeitraubende Einzelabstimmungen erforderlich macht.

Verteidigungsminister Lloyd Austin begrüßte die Bestätigung Franchettis. Sie war zunächst nicht die Kandidatin seiner Wahl gewesen. Präsident Biden hatte sich jedoch über eine Empfehlung seines Pentagonchefs hinweggesetzt, der sich nach Angaben aus Regierungskreisen vom Juni für Samuel Paparo ausgesprochen hatte, den aktuellen Kommandeur der US-Pazifikflotte.

qu/mak (afp, rtr, ap)