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US-Soldat nach Amoklauf in Afghanistan in die USA verlegt

17. März 2012

Der mutmaßliche US-Amokläufer, der in Afghanistan 16 Zivilisten getötet haben soll, ist nach Armeeangaben auf einer Militärbasis im US-Bundesstaat Kansas angekommen. Die US-Beziehungen zu Afghanistan bleiben angespannt.

US-Soldaten in der afghanischen Provinz Kandahar (Foto: AP/dapd)
Bild: AP

Er soll ein Familienmensch gewesen sein, berichten die Nachbarn des US-Unteroffiziers, den Armee und US-Regierung als Robert Bales identifiziert haben. Niemals hätten sie dem zweifachen Familienvater eine solche Tat zugetraut. Der 38-Jährige, der nun in seine Heimat verlegt worden ist und dort in einem Militärgefängnis in Kansas auf die Anklage und den Prozess wartet, soll in der südafghanischen Provinz Kandahar 16 Zivilisten getötet haben, darunter neun Kinder. Offiziellen Angaben zufolge ist er nach der Tat auf seinen Stützpunkt zurückkehrt, wo er widerstandslos festgenommen wurde. Bales wird sich nach US-Militärrecht für die Taten verantworten müssen.

Psychologische Spurensuche

Nach und nach werden auch neue Details über mögliche Tatgründe bekannt. Bales Anwalt, John Henry Browne, sagte, sein Mandant sei am Tag vor dem Amoklauf sehr wütend gewesen. Bei einem Einsatz sei einer seiner Kameraden sehr schwer verletzt worden. Außerdem sei es Bales' vierter Auslandseinsatz gewesen. Er war einer US-Armee-Internetseite zufolge auch an einem der blutigsten Kampfeinsätze im Irak beteiligt, wo er von 2003 bis 2010 insgesamt dreimal stationiert war. Laut Medienberichten zeigte er sich bestürzt, als er danach noch nach Afghanistan geschickt wurde.

Proteste in Afghanistan nach Amoklauf

01:07

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Mögliche Tathintergründe wie Stress, Alkohol- und Eheprobleme dementierte Bales' Anwalt. Die "New York Times" hatte unter Berufung auf einen Regierungsvertreter berichtet, dass der US-Soldat wegen seiner privaten und psychischen Probleme einfach "ausgerastet" sei. Browne bezweifelte dies und nannte die Gerüchte über Eheprobleme "Unsinn".

Afghanistan eher verlassen?

Das Massaker hat die Beziehungen zwischen den USA und Afghanistan erneut belastet. Das Parlament verlangte sogar ein öffentliches Verfahren gegen den US-Soldaten. Viele Afghanen glauben außerdem nicht, dass der Vorfall die Tat eines Einzelnen war.

nis/gmf (afp, dpa, rtr, dapd)

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