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Politik

US-Sonderbeauftragter Brett McGurk tritt zurück

22. Dezember 2018

Es wird einsam um US-Präsident Donald Trump - nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Jim Mattis hat jetzt auch sein Sondergesandter gegen den "Islamischen Staat", Brett McGurk, den Dienst quittiert.

USA Brett McGurk
Bild: picture-alliance/AA/Y. Ozturk

Jetzt setzt auch das US-Außenministerium - das State Department - Zeichen: Der US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), Brett McGurk, gibt sein Amt ab. Das gab das State Department bekannt. McGurk gebe seinen Posten zum 31. Dezember auf, sagte ein Vertreter des Außenministeriums in Washington, der nicht namentlich genannt werden wollte. Die Entscheidung wurde drei Tage nach der überraschenden Ankündigung von US-Präsident Donald Trump bekanntgegeben, alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen.

Trumps Ankündigung vom Mittwoch stieß bei Verbündeten im Kampf gegen den IS auf Unverständnis und ist auch in den USA höchst umstritten. Am Tag darauf kündigte US-Verteidigungsminister Jim Mattis seinen Rücktritt für Ende Februar an. "Sie haben das Recht auf einen Verteidigungsminister, dessen Ansichten mehr auf einer Linie mit Ihren Ansichten sind", schrieb Mattis an Trump, ging allerdings nicht konkret auf den US-Abzug aus Syrien ein.

McGurk: Kampf gegen den IS ist nicht zuende

Der US-Sonderbeauftragte war noch von Trumps demokratischen Amtsvorgänger Barack Obama berufen worden - Trump hatte ihn auf dem Posten belassen. Nur wenige Tage, bevor Trump den vollständigen Abzug aus Syrien mit einem Sieg über den IS begründete, hatte McGurk gesagt, dass "niemand" mit Blick auf den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz von einer "erfüllten Mission" spreche.

Unterdessen hat Trump nach der heftigen Kritik am geplanten Abzug der US-Truppen aus Syrien seine Wortwahl geändert. Der IS sei "weitgehend besiegt", schrieb er auf Twitter. Andere Länder in der Region, darunter die Türkei, könnten nun problemlos mit dem fertig werden, was noch von der Terrororganisation übrig sei.

Die Tageszeitung "Washington Post" berichtete, Trump habe seinen Beschluss zum Truppenabzug aus Syrien, mit dem er schon länger geliebäugelt hatte, bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor gut einer Woche gefasst. Erdogan habe sein Unverständnis über das fortdauernde US-Engagement in Syrien geäußert, daraufhin habe Trump gesagt, die USA zögen sich zurück. Die Türkei beklagte sich vor allem über die US-Kooperation mit der Kurdenmiliz YPG in Syrien. Die Türkei sieht in ihr einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie.

nob/kle (rtr, afp, dpa)

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