US-Sportler verurteilen Sturm auf das Kapitol
7. Januar 2021US-Sportler - vor allem aus der nordamerikanischen Basketballliga NBA - haben entsetzt auf den Sturm von Anhängern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf das Kapitol in Washington reagiert. Im Gegensatz zur Absicherung der Regierungsgebäude im Sommer wegen der "Black Lives Matter"-Demonstrationen habe er weder die Armee noch die Nationalgarde gesehen, sagte der Trainer der Philadelphia 76ers, Doc Rivers, vor dem Heimspiel gegen die Washington Wizards: "Können Sie sich vorstellen, was passiert wäre, wenn das heute alles Schwarze gewesen wären, die das Kapitol gestürmt hätten?"
"Unser Land wird in der ganzen Welt ausgelacht, angefangen damit, wie wir mit der Pandemie umgegangen sind, bis zu den Geschehnissen jetzt", sagte der Trainer der Orlando Magic, Steve Clifford: "Es ist ein trauriger Tag für jeden."
Take a knee
Die Basketball-Profis der Boston Celtics um den deutschen Nationalspieler Daniel Theis und von Vizemeister Miami Heat knieten beim Abspielen der Nationalhymne vor der Partie. Zudem veröffentlichten die Spieler eine gemeinsame Stellungnahme. "Der drastische Unterschied zwischen dem Weg, wie Demonstranten im vergangenen Frühjahr und Sommer behandelt wurden, und der Ermunterung für die Demonstranten heute, die illegal gehandelt haben, zeigt, wie viel mehr Arbeit wir zu erledigen haben", hieß es darin.
Die Spieler der Milwaukee Bucks und der Detroit Pistons gingen nach dem Sprungball auf ein Knie und wiederholten die Geste nach dem Wechsel des Ballbesitzes ein zweites Mal. Die Phoenix Suns und die Toronto Raptors hakten sich bei der Hymne in einem großen Kreis unter, vor dem Duell der Golden State Warriors mit den Los Angeles Clippers gingen die Teams ebenfalls auf ein Knie.
US-Fußballerin Megan Rapinoe und die Turnerin Simone Biles teilten mehrere Tweets, die das Verhalten der Sicherheitskräfte im Vergleich zu deren Umgang mit den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt kritisierten. Der Quarterback der Seattle Seahawks, Russell Wilson, appellierte, die USA "müssten als Nation zusammenkommen".
sn/asz (dpa)