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Politik

US-Truppen sollen in Afghanistan bleiben

21. Oktober 2019

Die USA haben ihre militärische Präsenz am Hindukusch heruntergefahren. Dennoch ist der Kommandeur der US-Streitkräfte vor Ort zuversichtlich, dass sich das nicht negativ auf den Anti-Terror-Kampf auswirken wird.

USA Delegation Verteidigungsministerium in Kabul Afghanistan
US-Verteidigungsminister Mark Esper im Gespräch mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf GhaniBild: Reuters/Afghan Presidential Palace

Verteidigungsminister Mark Esper betonte den Willen der USA, die militärische Präsenz der USA in Afghanistan fortzusetzen. Bei einer Pressekonferenz in Kabul sagte er, Afghanistan dürfe kein sicherer Hafen für Terroristen werden. Washington bleibe dort, solange das Land einer "virulenten terroristischen Bedrohung" ausgesetzt sei, die ihren Ursprung bei Al-Kaida habe und sich mit den Taliban, dem "Islamischen Staat" und anderen Gruppen fortsetze, fuhr Esper fort. Die USA hätten eine "langjährige Verpflichtung" gegenüber den afghanischen Sicherheitskräften. Ziel sei weiterhin eine Friedensvereinbarung mit den Taliban, sagte Esper, der sich zuvor mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani getroffen hatte.

Austin Scott MillerBild: picture-alliance/dpa/M. Hossaini

"Streitkräfte optimieren"

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Esper räumte der Kommandeur der US-Streitkräfte am Hindukusch und Befehlshaber der NATO-Mission Resolute Support, Austin Scott Miller, ein, dass das amerikanische Truppenkontingent im vergangenen Jahr um 2000 Mann reduziert worden sei. Damit befinden sich noch etwa 12.000 US-Soldaten in Afghanistan. Miller zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Verringerung nicht negativ auf den Anti-Terror-Einsatz sowie die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte im Rahmen der NATO-Mission auswirken werde. Da die USA in Afghanistan mit ihren NATO-Partnern zusammenarbeiten, seien sie immer bestrebt, "die Streitkräfte zu optimieren", sagte Miller.

Die "New York Times" berichtete, dass die US-Truppenzahl in Afghanistan möglicherweise weiter auf rund 8600 Soldaten sinken könnte, und berief sich dabei auf US- und afghanische Regierungsbeamte. Die Reduzierung könnte zudem nicht über einen formellen Rückzugsbefehl erfolgen, sondern einfach, indem nach Ablauf ihrer Einsatzzeit das Land verlassende Truppen nicht mehr ersetzt würden.

Trump würde US-Truppen gerne abziehen

Espers erster Besuch in Afghanistan seit seiner Bestätigung als Pentagon-Chef im Juli fällt in eine Zeit großer Unsicherheit, nachdem Gespräche mit den Taliban über eine politische Lösung des Konflikts im September gescheitert waren.

US-Präsident Donald Trump hatte die Verhandlungen kurz vor einer kolportierten Einigung abgebrochen. Anlass waren wiederholte Anschläge der Islamisten, bei denen auch ein US-Soldat getötet wurde. Er hat das Abkommen mit den Taliban inzwischen für "tot"erklärt. Der Präsident hatte mehrfach betont, dass er die US-Truppen in Afghanistan gerne reduzieren oder vollständig abziehen möchte. 

qu/kle (dpa, afp, rtr, ap)

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