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Politik

US-Umweltbehördenchef Pruitt tritt zurück

5. Juli 2018

Nach einer Serie von Skandalen hat der Direktor der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, sein Amt niedergelegt. Präsident Donald Trump erklärte, er habe das Rücktrittsgesuch Pruitts akzeptiert.

USA Scott Pruitt
Bild: picture alliance/AP Photo

Der Rückzug von Scott Pruitt war erwartet und von Kritikern bereits seit Monaten gefordert worden. US-Präsident Donald Trump hatte aber lange eisern zu Pruitt gehalten. Der EPA-Chef war in seiner weniger als anderthalbjährigen Amtszeit durch Vorwürfe, er habe Steuergelder zum Fenster herausgeworfen und sein Amt für persönliche Interessen missbraucht, immer wieder in die Negativschlagzeilen geraten. Zur Liste der Vorwürfe gegen den 50-Jährigen gehören zudem die Installation einer privaten Telefonkabine in seinem Büro für 43.000 US-Dollar und der Einsatz von Mitarbeitern für private Zwecke. Gegen Pruitt laufen eine ganze Reihe regierungsinterner Untersuchungen.

Trump lobte Pruitt gleichwohl dafür, dass er einen "herausragenden Job" geleistet habe: "Ich werde ihm dafür immer dankbar sein." Die Behördenleitung soll nach Angaben Trumps vorübergehend der EPA-Vizedirektor Andrew Wheeler übernehmen. Trotz der Welle von Vorwürfen hatte Trump lange keinerlei Distanz zu Pruitt erkennen lassen. Am Mittwoch hatte sich das Weiße Haus dann aber besorgt über die anhaltenden Negativberichte über den EPA-Chef geäußert.

Er übernimmt vorerst Pruitts Job: Vizedirektor Andrew WheelerBild: Imago/ZUMA Press/A. Edelman

Leugner des Klimawandels

Die früher mächtige EPA ist unter Pruitt stark verkleinert worden. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, sie ganz abschaffen zu wollen. Im Finanzjahr 2017 beschäftigte die Environmental Protection Agency mit Sitz in Washington DC noch 17.000 Menschen. Viele der Mitarbeiter wehrten sich gegen Pruitt. Er leugnet einen Klimawandel und arbeitete lange als Lobbyist der Energiebranche.

Pruitt hatte den Kurs des Präsidenten zur Lockerung von Umweltauflagen und zur Förderung der Kohlebranche getreu umgesetzt. In seiner früheren Tätigkeit als Generalstaatsanwalt des Bundesstaats Oklahoma hatte er die mächtige Umweltbehörde noch vehement bekämpft, weshalb seine Ernennung durch Trump zum EPA-Chef eine Schreckensnachricht für viele Umweltschützer war.

Pruitt machte dann im Laufe der Monate aber vor allem mit seinen ausufernden Reisekosten von sich reden sowie mit seinem Wunsch nach zusätzlichem Sicherheitsschutz und außergewöhnlichen Lohnerhöhungen für vertraute Berater. Auch ein für ihn vorteilhaftes Mietgeschäft mit der Frau eines Lobbyisten, der mit der EPA in Verhandlungen stand, sorgte für Aufsehen.

kle/qu (dpa, afp, rtre, ape)

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