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Politik

US-Verstärkung in Polen eingetroffen

5. Februar 2022

Inmitten der massiven Spannungen mit Russland sind die ersten US-Soldaten zur Verstärkung der NATO-Ostflanke an der Grenze zur Ukraine gelandet. Derweil hat Russland Kampfjets nach Belarus verlegt.

Polen Jesionka | US-Truppen treffen ein
Ein amerikanisches Transportflugzeug mit schwerem Gerät landete bereits am Freitagabend auf dem Flughafen Rzeszow-Jasionka im Südosten von PolenBild: Czarek Sokolowski/AP/picture alliance

Wie ein Sprecher der polnischen Armee mitteilte, landeten die US-Soldaten auf dem Flughafen Jesionka. 1700 von 2000 Soldaten aus den USA sollen in dem Nachbarland der Ukraine stationiert werden. Die restlichen 300 in Deutschland.

Dort waren am Freitag ebenfalls die ersten der versprochenen US-Truppen in Wiesbaden angekommen. Bei der Verlegung der Soldaten von Fort Bragg im US-Bundesstaat North Carolina in die hessische Landeshauptstadt habe die US-Armee "eng mit den deutschen Verbündeten zusammengearbeitet", hieß es im US-Verteidigungsministerium in Washington.

Zwischenstopp in WiesbadenBild: US Army/Sgt. Stephen P. Perez/REUTERS

Das Pentagon hatte die Truppenverlegung am Mittwoch angekündigt. Demnach sollen außerdem 1000 derzeit in Bayern stationierte US-Soldaten nach Rumänien verlegt werden. "Die derzeitige Lage macht es erforderlich, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungshaltung an der Ostflanke der NATO stärken", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby zur Begründung.

Russland hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten samt schwerem Gerät an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Angriff auf das Nachbarland. Russland weist die Vorwürfe zurück und gibt zugleich an, sich von der NATO bedroht zu fühlen.

Russischer Kampfjet vom Typ Suchoi Su-25SM: Maschinen dieses Typs wurden nach Brest in Belarus verlegtBild: Erik Romanenko/Tass/imago images

Russische Kampfjets üben in Belarus

Wenige Tage vor dem Beginn eines russischen Militärmanövers in Belarus wurden Kampfflugzeuge des Typs Suchoi Su-25SM verlegt. Die Maschinen wurden über 7000 Kilometer aus der Region Primorje am Japanischen Meer auf Militärflugplätze im Gebiet von Brest nahe der polnischen Grenze gebracht, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte. Zu der genauen Anzahl machte das Ministerium keine Angaben.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts hatten die Militärführungen in Belarus und Russland immer wieder betont, die Truppenverlegung habe reinen Übungscharakter, sei für niemanden eine Bedrohung und stehe im Einklang mit internationalem Recht. Moskau und Minsk wiesen Vorwürfe des Westens zurück, dass die Militärübung der Vorbereitung eines Einmarschs im Nachbarland Ukraine dient. Das Manöver soll vom 10. bis 20. Februar stattfinden.

Die Bergung von Verwundeten ist Teil der Übungen ukrainischer Nationalgardisten in TschernobylBild: Mykola Tymchenko/AP/picture alliance

Ukraine übt Häuserkampf in Gebiet um AKW Tschernobyl

Angesichts der Sorgen vor einem möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine trainiert das dortige Militär nun auch in der radioaktiv verseuchten Zone rund um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl den Häuserkampf.

Innenminister Denys Monastyrskyj sagte, dass es sich um die erste solch große Übung in der Sperrzone handele. In einem Video zeigte die Behörde den Einsatz von Mörsern und das Vorrücken von Nationalgardisten mit gepanzerten Fahrzeugen in der geräumten Stadt Prypjat. Ebenfalls geübt wurde die Bergung von Verwundeten und das Entschärfen von Minen.

Das Unglück von Tschernobyl 1986 gilt als die größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomkraft. Hunderttausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Damals gehörte die Ukraine noch zur Sowjetunion.

uh/se (afp, dpa)

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