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Politik

Mattis: "Unser Ziel ist nicht der Krieg"

27. Oktober 2017

Der US-Präsident droht unverhohlen, Verteidigungsminister Mattis setzt im Nordkorea-Konflikt hingegen auf Diplomatie. Bei seinem Besuch in Südkorea macht der Pentagonchef deutlich: Die USA wollen eine friedliche Lösung.

Jim Mattis, Song Young-moo
Bild: picture-alliance/AP Photo/J.Yeon-Je

US-Verteidigungsminister James Mattis ist zu Gesprächen über den Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm in Südkorea eingetroffen. Nach seiner Ankunft unternahm er zunächst mit seinem südkoreanischen Kollegen Song Young Moo einen Ausflug zur stark befestigten Grenze zu Nordkorea, wie südkoreanische Sender berichteten.

Trotz der einstimmigen Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat bedrohten die Provokationen Nordkoreas weiterhin die regionale und weltweite Sicherheit, sagte Mattis beim Besuch der Demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen dem Norden und dem Süden. "Wie Außenminister (Rex) Tillerson klar gemacht hat, ist unser Ziel nicht der Krieg, sondern die vollständige, nachweisliche und unumkehrliche Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel."

Der Ausflug zum Grenzort Panmunjom in der DMZ zeige die großen Unterschiede zwischen beiden koreanischen Staaten, wurde Mattis zitiert. Er warf der nordkoreanischen Führung um Machthaber Kim Jong Un vor, ein "Unterdrückungsregime" zu unterhalten, das seine eigenen Bürger in Fesseln lege. Südkorea sei dagegen eine lebendige Demokratie und eine freie Gesellschaft.

Militärische Beratungen  

Am Samstag kommen Song und Mattis zu den jährlichen Sicherheitskonsultationen beider Länder zusammen. Dabei stehen das weitere Vorgehen im Konflikt mit Nordkorea und die gemeinsame Abschreckung im Mittelpunkt. Die Spannungen in der Region haben sich nach neuen Raketen- und Atomtests Nordkoreas in den vergangenen Monaten deutlich verschärft.

US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach mit Alleingängen gegen Nordkorea gedroht und auch einen militärischen Erstschlag nicht ausgeschlossen. Nordkorea arbeitet unter anderem an der Entwicklung von Langstreckenraketen, die einen Atomsprengkopf bis in die USA befördern können. Pjöngjang wirft den USA vor, durch ihre gemeinsamen Militärübungen mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder bestreiten. 

Kommende Woche ist eine Reise Trumps nach Asien geplant. Nach einem Besuch in Japan wird Trump am 7. November auch in Südkorea erwartet. 

Nordkorea will südkoreanische Fischer freilassen

Derweil hat die Führung in Pjöngjang angekündigt, die in Nordkorea seit einer Woche festgehaltene Besatzung eines südkoreanischen Fischkutters freizulassen. Die Regierung habe dies aus humanitären Gründen beschlossen, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.

Die "391 Hungjin" war am Samstag nordkoreanischen Angaben zufolge "absichtlich" in Gewässer des kommunistischen Staates im "Koreanischen Ostmeer" eingedrungen, berichtete KCNA. "Koreanisches Ostmeer" ist Nordkoreas Bezeichnung für das Japanische Meer. Die Besatzung habe demnach ihr Vergehen offen zugegeben, sich mehrmals entschuldigt und um Nachsicht gebeten.

Das Schiff soll am Freitag um 18 Uhr Ortszeit (11.30 Uhr MESZ) an der militärischen Grenzlinie wieder in südkoreanische Gewässer zurück geschickt werden. Medienberichten zufolge hat das Schiff eine Besatzung von zehn Mann.

cr/ie (dpa, rtr)

 

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