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US-Wirtschaft verliert unter Trump an Tempo

28. April 2017

Seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten hat die US-Wirtschaft an Schwung verloren. Von Januar bis März wuchs sie so langsam wie zuletzt 2014. Vor allem die Kauflaune der Verbraucher hat gelitten.

Amerika Mall
Der Schein trügt: Die Konsumlaune ist insgesamt betrachtet gesunken. Bild: picture alliance/landov

Der Wirtschaftsmotor der USA stottert ein wenig. Zwar stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 0,7 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Allerdings ist es das schwächste Wachstum seit drei Jahren. So war die Wirtschaft im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch um 2,1 Prozent gewachsen. Dass der Unterschied so groß ausfällt, überrascht Experten. Sie hatten zwar eine Abschwächung erwartet - allerdings nur zwischen 1,0 und 1,1 Prozent.

Grund für die Daten ist der schwächste Konsum seit über sieben Jahren. Die US-Wirtschaft hängt traditionell vor allem von den Verbrauchern ab. Denn der Konsum macht mehr als zwei Drittel der Wirtschaftskraft aus. Die US-Bürger gaben Anfang 2017 aber nur 0,3 Prozent mehr aus als zuvor. Noch Ende 2016 hatte es ein dickes Plus von 3,5 Prozent gegeben. Impulse kamen zu Jahresanfang vom Export, dem Wohnungsbau und den Investitionen der Firmen. Der Staat hingegen schraubte seine Ausgaben um 1,7 Prozent zurück.

"Das schwache US-Wachstum sollte nicht überinterpretiert werden", sagte Analyst Thomas Gitzel von der VP Bank aus Vaduz. "Die Statistiker in den USA räumen selbst ein, dass es Schwierigkeiten bei der Saisonbereinigung gibt." Das schwache Wachstum sei also unter anderem auf einen statistischen Effekt zurückzuführen. In den kommenden Quartalen werde das Wachstum wieder anziehen. "Fakt ist, dass es aller Statistik zum Trotz für die USA gut läuft." Der Ökonom verwies auf die Lage am Arbeitsmarkt, auf dem quasi Vollbeschäftigung herrsche.

Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Die annualisierten Raten geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf diese Annualisierung verzichtet. Deshalb sind die Wachstumsraten geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Werten vergleichbar.

Schlechter Start für Trump

Für Donald Trump dürften sich die Zahlen aber dennoch wie eine Niederlage lesen. Trump, der am 20. Januar als 45. Präsident der USA vereidigt wurde, ist am Samstag 100 Tage im Amt. Er hatte angekündigt den mit einem Infrastrukturprogramm den Jobmarkt anzukurbeln. Zudem will er mit einer radikalen Steuerreform die Wirtschaft entlasten. Bisher sind aber wenige seiner Ankündigungen tatsächlich in Gesetze gegossen. Republikaner und Demokraten streiten im Kongress derzeit immer noch über die Freigabe von Haushaltsmitteln.

Kongress wendet Haushaltskollaps vorerst ab

Eine drohende Zahlungsunfähigkeit der Regierung konnte aber vorerst abgewendet werden. Die Abgeordneten im Repräsentantenhaus und Senatoren stimmten mit großer Mehrheit dafür, den Stichtag für eine Einigung um eine Woche auf den 5. Mai zu verschieben. Die Vorlage musse noch formell von Präsident Donald Trump unterzeichnet werden. Dies muss bis Mitternacht geschehen. Hätte sich der Kongress nicht geeinigt, wäre der Regierung das Geld ausgegangen - ausgerechnet zum 100. Amtstag von Donald Trump. Allerdings spielt der Kongress nur auf Zeit. Beide Kammern müssen in der nächsten Woche ein weiteres Gesetz verabschieden, das die Regierungsgeschäfte dann bis Ende September aufrechterhält. 

nm/uh (dpa, rtr)

 

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