1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

US-Zölle für Solarprodukte aus China

21. März 2012

Das US-Handelsministerium wird chinesische Solarzellen bei ihrer Einfuhr in die USA mit einer vorläufigen Abgabe belegen. Die deutsche Solarindustrie begrüßt diese Entscheidung.

--FILE-- A Chinese man walks amid solar panels at a solar power facility in Wuhan city, central Chinas Hubei province, March 19, 2010. The focus of solar farm developments is shifting and North America and the Asia-Pacific are set to surpass Europe - the traditional front runner of clean energy adoption - as the areas of fastest-growing solar power installations. According to a Merrill Lynch report, China, India, Japan and South Korea are together projected to have 6,300 megawatts (MW) of solar panel installations by 2012, up almost tenfold from 650 MW last year. China alone is forecast to show 20-fold growth in installations to 4,000 MW, while the US and Canada are projected to see their combined solar panel installations surge eightfold to 4,400 MW from 550 MW.
Solarenergie in ChinaBild: picture-alliance/Chen liang wh - Imaginechina

Bei der Zollabgabe, die das US-Handelsministerium für den Import von Solarstromzellen und -module aus der Volksrepublik beschlossen hat, handelt es sich nach eigenen Angaben um eine "Anti-Subventions-Abgabe". Die US-Behörden gehen davon aus, dass die chinesische Regierung die einheimische Solarindustrie so subventioniert, dass sie ihre Produkte auf ausländischen Märkten wettbewerbsverzerrend billig anbieten kann.

Von der neuen Abgabe besonders betroffen sind die Firmen Trina Solar und Suntech Power, der weltgrößte Hersteller von Sonnenkollektoren. Sun Power widersprach dem Vorwurf, seine Produkte zu Dumpingpreisen anzubieten, die durch chinesische Export-Subventionen ermöglicht würden. Auch die Firma Yingli Solar sagte, es sei nicht wahr, "dass wir unfair subventioniert werden".

Gefahr für den Arbeitsmarkt

Beobachter halten die Zölle, die sich auf 2,9 bis 4,73 Prozent des Warenwertes belaufen, für zu niedrig angesetzt. Marktbeobachter hatten Abgaben in Höhe von 20 bis 30 Prozent erwartet. Dennoch zeigte die Konkurrenz der chinesischen Anbieter vorläufig zufrieden und wertete die Maßnahme des Handelsministeriums als einen ersten Schritt in die ihrer Ansicht nach richtige Richtung.

Die deutsche Firma SolarWorld aus Bonn hatte über eine US-Tochterfirma eine Petition an das US-Handelsministerium gerichtet mit der Bitte, gegen die vermuteten chinesischen Exportsubventionen vorzugehen. Dem hatte das Ministerium entsprochen. SolarWorld Industries America begrüßte die Entscheidung des Ministeriums und erklärte, die Regierung habe erkannt, "dass die chinesischen Subventionen den Solarmarkt zerstören und Arbeitsplätze gefährden".

Entscheidung erst im Juni

SolarWorld teilte am Mittwoch mit, auch in Europa gegen die chinesische Konkurrenz vorzugehen. "Wir bereiten in enger Zusammenarbeit mit der EU-Kommission eine Klage vor", sagte ein Sprecher der Bonner Firma. SolarWorld sei zuversichtlich, bereits im Sommer eine Klage nach amerikanischem Vorbild in Europa einreichen zu können.

Eine endgültige Entscheidung über die amerikanischen Einfuhrzölle für chinesische Solarstromprodukte will das US-Handelsministerium im Juni treffen. Bis dahin will es Vorwürfe prüfen, ob die chinesischen Anbieter mit Hilfe von Export-Subventionen ihre Produkte tatsächlich zu Dumpingpreisen verkaufen.

dk/uh (afp/rtr)