Unter Barack Obama hatten die USA erstmals eine Öffnungspolitik gegenüber dem sozialistischen Kuba betrieben. Präsident Trump schlägt andere Töne an und erweitert die Sanktionen gegen den Karibikstaat noch einmal.
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Die USA schränken den Flugverkehr nach Kuba weiter ein und beschneiden damit den Tourismus als wichtige Einnahmequelle des sozialistischen Karibikstaates. Alle öffentlichen Charterflüge von den USA nach Kuba - außer zum internationalen Flughafen der Hauptstadt Havanna - würden suspendiert, teilte US-Außenminister Mike Pompeo mit. Davon betroffen seien neun kubanische Flughäfen. Anbieter von Charterflügen hätten 60 Tage Zeit, die Maßnahme umzusetzen. Die Anzahl erlaubter Charterflüge nach Havanna werde noch begrenzt.
"Der heutige Schritt wird es dem kubanischen Regime erschweren, Einkünfte zu erzielen, die es für die Finanzierung der anhaltenden Unterdrückung des kubanischen Volkes und die unverschämte Unterstützung des venezolanischen Diktators Nicolás Maduro verwendet", erklärte Pompeo. Die USA haben eine ganze Reihe von Sanktionen gegen Maduros Regierung verhängt, um ihn in die Knie zu zwingen und dem Oppositionsführer und selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó zur Macht zu verhelfen.
Im Herzen von Havanna
Seit drei Jahrzehnten dokumentieren der Fotograf Sven Creutzmann und der Politologe Bert Hoffmann das Leben in Havanna. Anlässlich des 500. Geburtstags der Stadt zeigt ein Bildband Alltägliches von gestern und heute.
Bild: Sven Creutzmann
Kubas Kinder
Ein Bild, eine Geschichte: Ernesto, ein siebenjähriger Junge aus Havanna, räkelt sich auf der Stoßstange eines US-Oldtimers in der Altstadt von Havanna. Ein Schnappschuss, der zeigt, wie jung die Altstadt ist. Er ist Teil des Bildbands "Havanna. Im Herzen Kubas", der in diesem Jahr im Frederking & Thaler-Verlag erschienen ist.
Bild: Sven Creutzmann
Auf der Couch mit Fidel
Der Oldtimer geparkt im Wohnzimmer, gleich neben der Couch und dem Fernseher, der eine Rede von Fidel Castro überträgt. Dieses Stillleben gibt es vermutlich nur in der kubanischen Hauptstadt.
Bild: Sven Creutzmann
Omnipräsent: Fidel Castro
"El Comandante" - Fidel Castro ist überall in Havanna präsent. Dieser Einwohner wartete mit einem Plakat des Revolutionsführers und Diktators auf den Beginn einer Kundgebung im Jahr 2006. In diesem Jahr trat Castro aufgrund seiner schweren Krankheit von allen Ämtern zurück.
Bild: Sven Creutzmann
Tropisches Wohnzimmer
In den Hinterhöfen der alten Kolonialvillen Havannas, auf der Straße und in Parks treffen sich die Einwohner, um eine Partie Schach oder Domino zu spielen. Die Gemeinschaft der Havaneros lässt die Baufälligkeit der Gebäude in den Hintergrund treten.
Bild: Sven Creutzmann
Kunst und Körper
Die beiden Tänzer Maikel und Idelbis bereiten sich auf ihren Einsatz als Ballett-Tänzer in dem berühmten Spektakel "Tropicana" vor, das unter freiem Himmel stattfindet. "Havanna ist eine Stadt der unzähligen kleinen Bühnen - Bühnen für die Inszenierung des Alltags", schreibt Autor Bert Hoffmann.
Bild: Sven Creutzmann
Feliz Navidad! Viva la Revolución!
Havanna, my love! Dieses Paar tanzt versunken vor einem Weihnachtsbaum und dem Bild von Revolutionär Che Guevarra. Eine romantische Heilige Nacht aus dem Jahr 1992, die sich so nur in Kuba zutragen kann.
Bild: Sven Creutzmann
Es lebe die Oper!
Bei einer Reportage über die Dächer Havannas entdeckte Fotograf Sven Creutzman den Opersänger Edwin. Auf seiner Dachterasse ließ er täglich Mozarts Werke erklingen. Ein musikalischer Genuß mit dem kubanischen Kapitol im Hintergrund.
Bild: Sven Creutzmann
Havannas Prinzessinnen
Mitten im kubanischen Sozialismus hat eine bürgerliche Tradition überlebt: Die pompöse Feier zum 15. Geburtstag für jungen Kubanerinnen, "fiesta de quince", wird bis heute mit Lust zelebriert. In rosa, mit Blumen und Tüll streifen die jungen Kubanerinnen durch Havannas Straßen.
Bild: Sven Creutzmann
Vorsicht, Kamel!
In Havanna hieß er nur das Kamel, "el camello". Die zu Bussen umgebauten Lastwagen aus den 90er Jahren konnten bis zu 200 Passagiere transportieren. Die "Innovation" von damals hat es allerdings nicht in die heutige Zeit geschafft.
Bild: Sven Creutzmann
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Kuba soll auch davon abgehalten werden, durch US-Reisende an harte Währung zu gelangen. Die neue Maßnahme verhindere, dass der Wegfall der kommerziellen Passagierflüge durch Charterflüge aufgefangen werde, hieß es. Der kubanische Außenminister Bruno Rodriguez kritisierte auf Twitter die US-amerikanische Entscheidung und bezeichnete sie als eine "Verletzung der Menschenrechte".Die neue Regelung trifft Touristen und kubanische Amerikaner, die Gebiete abseits der Hauptstadt besuchen wollen. Eine Fahrt von Havanna in den Osten des Landes kann auf Grund schlechter Straßenbedingungen bis zu zwölf Stunden dauern.
Den Druck stetig erhöhen
Unter Präsident Donald Trump drehen die USA die Lockerungspolitik seines Amtsvorgängers Barack Obama gegenüber Kuba immer weiter zurück. Bereits im Juni hatte die Trump-Regierung etwa verfügt, dass US-Bürger nicht mehr mit Kreuzfahrt- oder anderen Passagierschiffen, mit Segeljachten oder mit Privat- oder Firmenflugzeugen nach Kuba reisen dürfen.
Im vergangenen Oktober hatten die USA dann entschieden, US-Fluggesellschaften nicht mehr zu erlauben, die sozialistische Karibikinsel anzufliegen - mit Ausnahme von Havanna.