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Kriminalität

USA beschuldigen Márquez des Drogenhandels

10. August 2017

Rafael Márquez ist einer der besten Fußballer Mexikos. Nun wirft ihm das US-Finanzministerium vor, als Strohmann einem Drogenbaron beim Geldwaschen geholfen zu haben. Der Sportler streitet alles ab.

Rafael Marquez World Cup 2014(Foto: Picture-alliance/dpa/epa/C. Moya)
Bild: Picture-alliance/dpa/epa/C. Moya

Das US-Finanzministerium hat schwere Vorwürfe gegen Fußballstar Rafael Márquez erhoben. Der Kapitän der mexikanischen Nationalmannschaft sei eine der Schlüsselfiguren des Drogenkartells von Raúl Flores Hernández, erklärte das Ministerium in Washington. Der 38-Jährige zähle zu einem Kreis von 22 Personen, die ebenso wie 43 Firmen auf einer Sanktionsliste stünden. Es war die umfangreichste Einzelsanktion gegen ein mexikanisches Drogenkartell in der Geschichte des Ministeriums, wie es weiter hieß.

"Das ist das schwerste Spiel meines Lebens"

Márquez soll den US-Behörden zufolge seit geraumer Zeit gute Beziehungen zu Flores Hernández unterhalten und für dessen Verbrechersyndikat als Strohmann Geschäfte abgewickelt haben. Nun wird sein Vermögen in den Vereinigten Staaten eingefroren und US-Bürger dürfen keine Geschäfte mehr mit ihm machen. Zudem wird sein Visum annulliert.

"Ich weise kategorisch jedwede Verbindung zu dieser Organisation und zu den Taten zurück", sagte Márquez auf einer Pressekonferenz auf dem Gelände seines derzeitigen Clubs in Guadalajara. Zuvor war er freiwillig bei der Staatsanwaltschaft vorstellig geworden und hatte seine Aussage gemacht. "Das ist das schwerste Spiel meines Lebens, aber ich werde es meistern", sagte er. In Mexiko ist Márquez ein Star. Der Verteidiger spielte lange für den FC Barcelona und steht derzeit beim CF Atlas in Guadalajara unter Vertrag. Der "Kaiser von Michoacán" - wie er in Anlehnung an Franz Beckerbauer und seine Heimat genannt wird - war bei vier Weltmeisterschaften dabei und holte mit Barcelona zweimal die Champions League. In der Nationalmannschaft gilt Márquez noch immer als Führungsfigur und Motivator.

Neun Firmen und Organisationen auf schwarzer Liste 

"Raúl Flores Hernández ist bereits seit Jahrzehnten im Geschäft, weil er Beziehungen zu anderen Drogenkartellen unterhält und Strohleute nutzt, um seine Einkünfte aus illegalen Drogengeschäften zu verschleiern", sagte der Direktor des Büros für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte im US-Finanzministerium, John Smith. Flores Hernández zwar vor drei Wochen im mexikanischen Bundesstaat Jalisco festgenommen worden, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Gegen ihn liegt ein Auslieferungsgesuch der USA vor. Dort werden ihm Bildung einer kriminellen Vereinigung und Drogenschmuggel vorgeworfen. Flores Hernández war seit den 1980er Jahren im internationalen Drogengeschäft aktiv. Er soll Geschäftskontakte zum Sinaloa-Kartell und dem Verbrechersyndikat Jalisco Nueva Generación unterhalten haben.

Mexikanische Sicherheitskräfte vor dem Casino von Drogenboss Raúl Flores Hernández in Guadalajara Bild: Imago/Agencia EFE/U.R. Basurto

Neun Firmen und Organisationen von Flores Hernández wurden nun auf die schwarze Liste gesetzt, darunter eine Fußballschule und eine Stiftung. In Mexiko wurden zudem mehrere seiner Immobilien beschlagnahmt, darunter ein Casino in Guadalajara. Auch der mexikanische Sänger Julión Álvarez soll Flores Hernández beim Geldwaschen geholfen haben. Er wies die Vorwürfe zurück. Er habe es nicht nötig, sich mit Drogenhändlern einzulassen, sagte er. "Was ich besitze, habe ich verdient", sagte er in einer Videobotschaft auf Facebook.

sti/as (afp, dpa)

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