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USA-Bild: „Überwältigend positiv“ trotz NSA-Affäre?

Berthold Stevens2. Juli 2014

In Deutschland gebe es weiter ein „überwältigend positives“ Bild von den USA. Das sagte RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel beim Transatlantic Talk. Es ging um die transatlantischen Beziehungen im Licht der NSA-Affäre.

Global Media Forum Peter Klöppel
Bild: DW/K. Danetzki

Kloeppel diskutierte auf dem Global Media Forum der DW in Bonn mit Melinda Crane, politische Chefkorrespondentin der Deutschen Welle, Rüdiger Lentz, Direktor des Aspen Institut Germany, und Hubert Wetzel von der Süddeutschen Zeitung.

Maßgeblich beeinflusst seien die engen Beziehungen zwischen beiden Ländern durch die Hilfe und die vielfältigen kulturellen Einflüsse, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA erhalten habe, so Kloeppel. Daran habe auch die massenhafte Ausspähung durch den US-Geheimdienst NSA nichts Grundlegendes ändern können. Allerdings sieht er einen Wandel der Einstellung zu Themen wie Privatsphäre und Datensicherheit angesichts der jüngsten Enthüllungen. „Die haben das Vertrauen erschüttert“, so Kloeppel auf der Medienkonferenz. Zugleich geschehe dies alles „in einer Zeit, in der jeder seine Daten herausgibt“.

Rüdiger Lentz hob auf die Zäsur nach Ende des Kalten Krieges ab. Danach wurde „alles anders“, beschrieb er die neue Perspektive der Vereinigten Staaten zu Beginn der 1990er-Jahre. „Da brauchte man Deutschland nicht mehr als Sicherheitspuffer zum Kommunismus.“

Kate Müser (Moderatorin) Peter Kloeppel (RTL-Chefredakteut), Hubert Wetzel (Süddeutsche Zeitung), Melinda Crane (politische Chefkorrespondentin der DW) und Rüdiger Lentz (Direktor des Aspen Institut Germany)Bild: DW/K. Danetzki

Auch nach Auffassung von Melinda Crane ist die gegenseitige Wertschätzung weiterhin hoch. Wenn auch das Nachdenken über Deutschland in den USA deutlich weniger verbreitet sei als andersherum, wie die DW-Chefkorrespondentin zu bedenken gab. Die aktuellen schwierigen Verhandlungen über das Transatlantische Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) seien „ein Gradmesser für das Misstrauen, das momentan in den transatlantischen Beziehungen herrscht“. TTIP sei gut für die Unternehmen auf beiden Seiten, für die Bevölkerung und für mehr Arbeitsplätze. „Deshalb sollte es nicht mit dem NSA-Thema vermischt werden“, meinte Rüdiger Lentz.

Hubert Wetzel empfahl, sich nicht allzu sehr darüber zu echauffieren, dass die USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 die Terrorabwehr verstärkt hätten. „Es wäre gut, wenn die Deutschen sich an die Zeit des RAF-Terrors erinnern und daran, wie hysterisch damals die Diskussionen hierzulande waren und wie stark der Sicherheitsapparat damals vergrößert wurde“, so der Außenpolitik-Experte der SZ. Gleichwohl sei „das Ausmaß der Überwachung durch die NSA schockierend“.

Einig waren sich die Experten in der Einschätzung, dass es eine gewisse Asymmetrie im transatlantischen Verhältnis gibt. Ebenso einig waren sie sich in der Überzeugung, dass Europa für die USA weiterhin die weltweit wichtigste Partnerregion ist. Und dass Deutschland zumindest in Wirtschaftsfragen auf Augenhöhe mit den Amerikanern umgehen kann.

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