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Politik

Auf Kollisionskurs im Südchinesischen Meer

2. Oktober 2018

Nicht nur in wirtschaftlichen Angelegenheiten stehen sich China und die USA inzwischen unversöhnlich gegenüber. Auch in Territorialfragen gehen beide Staaten im wahrsten Sinne des Wortes aufs Ganze.

Südchinesisches Meer Zerstörer USS Dewey
Auch der Zerstörer USS Dewey ist im Südchinesischen Meer unterwegs Bild: Reuters/U.S. Navy/K. Weiermann

So ist es einem umstrittenen Seegebiet im Südchinesischen Meer beinahe zu einer Kollision zwischen zwei Kriegsschiffen der USA und Chinas gekommen. Die US-Marine warf dem chinesischen Schiff "unsichere und unprofessionelle Manöver" vor, während das chinesische Außenministerium von einem "provokativen Einsatz" des US-Schiffes sprach.

Der Zwischenfall ereignete sich am Sonntag nahe der von China beanspruchten Spratley-Inseln. Das chinesische Schiff hatte den amerikanischen Lenkwaffenzerstörer "USS Decatur" aufgefordert, dass Seegebiet zu verlassen. Es versuchte dann offenbar, das US-Schiff abzudrängen. Beide Schiffe seien sich bis auf 40 Meter nahe gekommen, bis die "Decatur" ausgewichen sei, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, berichteten US-Medien unter Hinweis auf Angaben der US-Marine.

Die USA erkennen die Ansprüche Chinas nicht an und schicken immer wieder demonstrativ Kriegsschiffe in die Nähe der umstrittenen Inseln. Chinas Außenamtssprecherin Hua Chunying kritisierte, das US-Schiff sei "ohne Erlaubnis der chinesischen Regierung" in die Gewässer um die Inseln und Riffe eingelaufen, über die China "unbestreitbare" Souveränität ausübe.

Das Südchinesische Meer liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Peking beansprucht 80 Prozent des rohstoffreichen Seegebietes, durch das auch wichtige Schifffahrtsstraßen gehen. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Ansprüche Chinas zurück, doch ignoriert Peking das Urteil.

US-Verteidigungsminister sagt Chinareise ab 

Der Zwischenfall ereignet sich in einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen den USA und China wegen des Handelsstreits ohnehin angespannt sind. Am Montag wurde zudem bekannt, dass Washington eine für Ende Oktober geplante Reise von Verteidigungsminister Jim Mattis nach Peking abgesagt hat. Der chinesische Verteidigungsminister Wei Fenghe habe nicht für Gespräche über Sicherheitsfragen bereit gestanden, begründete ein Pentagon-Sprecher den Schritt. Daraufhin sei der geplante zweite China-Besuch des Verteidigungsministers vor allem auf Betreiben der USA vollständig abgesagt worden. Er war bereits im Juni nach Peking gereist, um dort unter anderem Chinas Staatschef Xi Jinping zu treffen.

bri/fab (dpa, afp, ap)

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