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Politik

USA: Ein Hilfspaket, das erstmal nicht hilft

16. Mai 2020

Die Coronakrise bestimmt das Leben in den USA. Aber nicht nur sie. Es ist auch Wahlkampf. Und so kommt es, dass selbst gut gemeinte Hilfspakete unter die Räder kommen können,

Washington: Das Kapitol - Sitz des US-Kongresses
Bild: picture-alliance/J. Schwenkenbecher

Mit ihrer Mehrheit im US-Repräsentantenhaus haben die Demokraten ein weiteres massives Konjunkturpaket beschlossen, das jedoch kaum Aussicht auf Umsetzung hat. Die nötige Zustimmung zu den Plänen im US-Senat, in dem die Republikaner von Präsident Donald Trump die Mehrheit haben, ist nicht absehbar. Selbst im Fall einer Zustimmung im Senat dürfte Trump sein Veto einlegen. Vielleicht erklärt es sich so, dass auch mehrere Demokraten gegen das Gesetzespaket stimmten.

Versuch, Druck zu machen

Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, nannte den Gesetzesentwurf der Demokraten auf Twitter eine "Wunschliste" des linken Flügels der Demokraten. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, sagte, der Entwurf sei "völlig inakzeptabel".

Die Demokraten nutzten ihren Vorstoß vor allem, um Druck auf die Republikaner zu machen und ihrer Forderung nach weiteren Konjunkturhilfen Nachdruck zu verleihen. In ihrem Paket ist vorgesehen, mindestens drei Billionen US-Dollar bereitzustellen - etwa für den Ausbau von Sozialprogrammen, die Gesundheitsversorgung sowie Hilfen für Bundesstaaten und Kommunen. Diese haben wegen der Corona-Pandemie höhere Ausgaben zu schultern, obwohl die Steuereinnahmen einbrechen. Das rund 1800 Seiten umfassende Gesetzespaket sieht für sie Hilfen in Höhe von fast einer Billion Dollar vor. Zudem sollen unter anderem Steuerzahler weitere direkte Hilfszahlungen von bis zu 600 Dollar pro Haushalt bekommen, um die Folgen der Pandemie zu stemmen. Weitere 75 Milliarden Dollar sind etwa für Coronavirus-Tests und die Nachverfolgung von Kontakten vorgesehen.

Der US-Kongress hat seit März mit der Unterstützung beider Parteien bereits Konjunkturpakete in Höhe von rund 2,7 Billionen Dollar auf den Weg gebracht. Die Regierung von Präsident Trump will zunächst die Wirkung der bisher verabschiedeten Gesetze abwarten, bevor über mögliche weitere Hilfen entschieden wird.

ml/sti (dpa, rtr, afp)

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