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USA heißen "Flüchtlinge" aus Südafrika willkommen

13. Mai 2025

Auf einmal sind Flüchtlinge in den USA doch willkommen - wenn sie weiß sind und aus Südafrika kommen. US-Präsident Donald Trump hatte Migranten dieser Gruppe als Opfer eines "Genozids" in ihrer Heimat bezeichnet.

USA | Weiße Südafrikaner als Flüchtlinge
Mit US-Flaggen: Migranten aus Südafrika nach ihrer Ankunft in den Vereinigten StaatenBild: Saul Loeb/AFP/Getty Images

Etwa 50 weiße Südafrikaner sind als "Flüchtlinge" in die USA umgesiedelt. "Willkommen im Land der Freiheit", sagte US-Vizeaußenminister Chris Landau zu den Nachfahren mehrheitlich niederländischer Siedler bei ihrer Ankunft am Flughafen Dulles im US-Bundesstaat Virginia.

Kurz zuvor hatte Präsident Donald Trump erklärt: "Wir haben im Grunde die Staatsbürgerschaft auf diese Menschen ausgeweitet, die vor dieser Gewalt fliehen und hierher kommen." Die Hautfarbe spielt laut Trump dabei keine Rolle. Die Menschen seien "nur zufälligerweise weiß, aber für mich macht es keinen Unterschied, ob sie weiß oder schwarz sind."

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa wies die indirekten Vorwürfe zurück. "Ein Flüchtling ist jemand, der sein Land aus Angst vor politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Verfolgung verlassen muss." Nichts davon treffe auf die weißen Südafrikaner zu.

Experten widersprechen Trump

In der Vergangenheit hatte Trump die weißen Südafrikaner als Opfer eines "Genozids" in ihrem Heimatland bezeichnet. Fachleute widersprechen dieser Darstellung. Zwar gebe es in Südafrika Gewaltkriminalität, die auch Landwirte betreffe - allerdings quer durch alle Bevölkerungsgruppen, so die Experten.

"Willkommen im Land der Freiheit": US-Vizeaußenminister Chris Landau (links) begrüßt die Menschen, die kurz zuvor auf dem Dulles International Airport nahe Washington angekommen warenBild: Julia Demaree Nikhinson/AP Photo/picture alliance

Die Beziehungen zwischen den USA und Südafrika sind seit Monaten angespannt. Trump hatte im Februar die Hilfen seines Landes für Südafrika eingefroren. Dabei hatte er sich auf ein Landenteignungsgesetz berufen, welches seiner Ansicht nach weiße Farmer diskriminiert. Im März bot Trump den Landwirten die Übersiedlung in die USA an.

Ansturm auf US-Botschaft in Pretoria

Berichten zufolge wandten sich daraufhin Tausende Südafrikaner an die US-Botschaft in Pretoria. Washington bereite sich darauf vor, in diesem Jahr bis zu 1000 Südafrikaner neu anzusiedeln, heißt es aus Regierungskreisen. Der Schritt steht im Kontrast zu Trumps restriktiver Flüchtlingspolitik gegenüber Menschen aus anderen Weltregionen.

Landbesitz ist in Südafrika ein heikles Thema, da drei Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid der Großteil des Ackerlandes immer noch im Besitz von Weißen ist. Die Regierung steht unter Druck, Reformen umzusetzen.

Das Gesetz zur Landenteignung war im Januar von Ramaphosa unterzeichnet worden. Es sieht vor, dass die Regierung nach staatlichen Enteignungen unter bestimmten Umständen keine Entschädigungszahlungen leisten muss. Während der Apartheid-Ära (1948-1994) war die schwarze Mehrheit von der weißen Minderheit in Südafrika systematisch diskriminiert worden.

jj/wa (dpa, afp, rtr)

Redaktionsschluss: 16.30 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.