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Politik

USA: Neue Gespräche zwischen Serbien und Kosovo

16. Juni 2020

Seit 2011 gibt es Gespräche zwischen Belgrad und Pristina. Doch geraten sie immer wieder ins Stocken - angesichts der Vergangenheit von Serbien und Kosovo nicht verwunderlich. Nun aber ist neue Bewegung festzustellen.

Das serbische Bujanovac mit nach Belgrad und Pristina weisenden Verkehrsschildern (Foto: DW/J. Djukic Pejic)
Bild: DW/J. Djukic Pejic

Die USA haben die Wiederaufnahme der Ende 2018 abgebrochenen Gespräche zwischen Serbien und dem Kosovo angekündigt. Die Regierungen beider Länder hätten sich zu einem Treffen am 27. Juni im Weißen Haus in Washington bereit erklärt, teilte der US-Sondergesandte Richard Grenell über Twitter mit. Grenell war von 2018 bis Ende Mai US-Botschafter in Berlin gewesen.   

Der kosovarische Präsident Hashim Thaci bestätigte, dass er die Einladung zu dem Treffen annehmen werde. Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte einst zu Serbien gehört. Nach einem bewaffneten Aufstand der Kosovo-Albaner gegen die repressive serbische Herrschaft und einer NATO-Intervention 1999 hatte sich das von Serbien losgelöste Kosovo 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, haben den neuen Staat anerkannt. Serbien, Russland, China sowie fünf EU-Länder verweigern ihm die Anerkennung.

Kosovos neuer Regierungschef Avdullah Hoti hob das faktische Einfuhrverbot für serbische Waren wieder aufBild: Getty Images/AFP/A. Nimani

Seit 2011 laufen von der Europäischen Union vermittelte Gespräche zwischen Belgrad und Pristina, die zu einer Normalisierung der Beziehungen führen sollen. Am Ende soll dies die wechselseitige staatliche Anerkennung bedeuten, zugleich eine Voraussetzung für eine künftige EU-Mitgliedschaft der beiden Länder. Die Gespräche brachen ab, als das Kosovo Ende 2018 einen faktischen Boykott des Imports von Waren aus Serbien verhängte. Dieser wurde inzwischen - unter US-Druck - von der neuen Regierung in Pristina unter Ministerpräsident Avdullah Hoti wieder aufgehoben. Dessen Kabinett ist erst seit knapp zwei Wochen im Amt.

Die frühere kosovarische Regierung hatte den Warenboykott mit einer feindseligen serbischen Kampagne begründet. Diese ziele darauf ab, dass bestimmte Länder ihre Anerkennung des Kosovos zurückzögen und dem Land so der Beitritt zu internationalen Organisationen verwehrt werde, hieß es seinerzeit in Pristina.

sti/kle (afp, ap, dpa)

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