1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

USA: Keine Gnade für Harvey Weinstein

23. Februar 2023

Der bereits im Gefängnis sitzende frühere Hollywood-Mogul ist wegen Sexualverbrechen zu einer weiteren langen Haftstrafe verurteilt worden. Weinsteins Bitte um Gnade ignorierte das Gericht in Los Angeles.

Archivbild I Weinstein zu weiteren 16 Jahren Haft verurteilt
Der 70-Jährige wird wohl den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen: Harvey Weinstein (Archivfoto)Bild: Johannes Eisele/AFP

Weitere 16 Jahre Gefängnis - so lautet das Strafmaß gegen den bereits inhaftierten Ex-Filmproduzenten Harvey Weinstein, verkündet von einem Gericht in Los Angeles. Der US-Amerikaner sitzt derzeit bereits eine Haftstrafe von 23 Jahren ab, zu der er 2020 nach einem Prozess in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verurteilt worden war. Der Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst.

"Das verdiene ich nicht"

Bei dem Gerichtstermin in Los Angeles schilderten mehrere Frauen noch einmal, wie Weinstein sich an ihnen vergangen habe. Der 70-Jährige selbst erschien in grauer Gefängniskleidung im Rollstuhl. Er verteidigte sich kurz vor der Strafmaßverkündung und bat das Gericht um "Gnade": Er betonte: "Ich bestehe darauf, dass ich unschuldig bin. Bitte verurteilen Sie mich nicht zu lebenslanger Haft. Das verdiene ich nicht. So viele Dinge sind falsch mit diesem Fall."

Eine Jury hatte Weinstein im Dezember wegen Sexualverbrechen in drei Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, schuldig gesprochen. In einem Punkt wurde er freigesprochen, in drei weiteren Punkten gab es keine Einigung. Die Vorwürfe stammten von vier Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Unter den Klägerinnen war auch Jennifer Siebel, die jetzige Ehefrau des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom. Die meisten Übergriffe sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben.

Im November 2022 im Zeugenstand: Jennifer Siebel (Gerichtszeichnung)Bild: Bill Robles/AP/picture alliance

Der 1952 im New Yorker Stadtteil Queens in eine wohlhabende Familie hineingeborene Weinstein war einst ein mächtiger Hollywood-Mogul, der mit seiner Firma Erfolgsfilme wie "Pulp Fiction" und "Der englische Patient" produzierte. Für "Shakespeare in Love" gewann er einen Oscar.

Weinsteins Verteidiger hatten schon vor der jüngsten Strafmaßverkündung mitgeteilt, sie wollten sowohl das Urteil aus New York als auch das aus Los Angeles anfechten.

wa/bru (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen