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Migrant stirbt bei Kontrolle - Chicago will Aufklärung

14. September 2025

In Chicago ist die Stimmung aufgeheizt, seit US-Präsident Trump laut darüber nachdenkt, die Nationalgarde in die Millionenmetropole zu schicken. Es laufen Einwanderungskontrollen. Ein Einsatz endete tödlich.

USA Chicago 2025 | Abgesperrte Straße mit Beamten (Tödlicher Schuss durch ICE-Beamten in Franklin Park)
Der tödliche Schuss fiel bei einer Kontrolle durch ICE-Beamte in Chicagos Vorort Franklin ParkBild: Candace Dane Chambers/Chicago Sun-Times/AP Photo/picture alliance

Die Stadtspitze von Chicago fordert Aufklärung über den Tod eines Migranten bei einer Kontrolle durch die Einwanderungsbehörde ICE. Der demokratische Bürgermeister Brandon Johnson schrieb auf der Online-Plattform X von einem "Chaos", das sich am Freitag zugetragen habe, und von einer "vermeidbaren Tragödie". Er fügte hinzu: "Wir stehen solidarisch hinter unserer Einwanderergemeinschaft - insbesondere unserer mexikanischen Gemeinschaft in Chicago - und fordern eine vollständige Aufklärung und eine transparente Untersuchung der Umstände", die zum Tod des Mannes geführt hätten.

Das Ministerium verteidigt den Beamten

Das US-Heimatschutzministerium, das US-Präsident Donald Trumps verschärfte Migrationspolitik umsetzt, stellte den Hergang so dar: Ein illegaler Einwanderer habe sich gegen seine Festnahme bei einer Verkehrskontrolle im Raum Chicago gewehrt und dabei mit seinem Wagen einen ICE-Beamten mitgeschleift. Der Beamte, der selbst verletzt wurde, habe "aus Angst um sein eigenes Leben" geschossen.

Trump hat die Kriminalitätsbekämpfung zu einem zentralen Thema gemacht, obwohl die Gewaltkriminalität in vielen US-Städten zurückgegangen ist. Kürzlich hatte er erklärt, die Entsendung von Nationalgardisten in Großstädte des Bundesstaates Louisiana zu erwägen. Am Freitag teilte Trump mit, er wolle sie zur Verbrechensbekämpfung auch nach Memphis/Tennessee schicken.

Laut Bürgermeister Brandon Johnson ging die Kriminalität in Chicago zuletzt deutlich zurückBild: Juan Jimenez/Zoonar/picture alliance

Für Chicago hatte Trump den Einsatz von Nationalgardisten ebenfalls mehrfach ins Gespräch gebracht. Die Stadt und der demokratisch regierte US-Bundesstaat Illinois, in dem Chicago liegt, wehren sich aber massiv gegen Trump und Militär auf den Straßen.

Aktionspläne in Chicago zeigen Wirkung

Zwar räumt die Stadt selbst Probleme mit Gewalt und Kriminalität ein, sie hat in den vergangenen Jahren aber Aktionspläne aufgestellt. Der Bürgermeister zählte jüngst auf, dass seit Jahresbeginn - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - die Zahl der Morde um gut 30 Prozent zurückgegangen sei. Ähnlich sei es bei Raubüberfällen. Die Zahl der Vorfälle, bei denen Schüsse fielen, sei sogar um gut 37 Prozent gesunken.

In Los Angeles waren im Juni Menschen gegen ICE-Razzien gegen Migranten auf die Straße gegangen - die Regierung schickte schwer bewaffnete Nationalgardisten in die kalifornische Großstadt. In den USA haben die Gouverneure eines Bundesstaates normalerweise die Kontrolle über die Nationalgarde. Kommt es zum Krieg oder zu nationalen Notfällen, kann der US-Präsident allerdings das Kommando übernehmen.

haz/wa (dpa, rtr, afp)

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