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USA planen längeren Einsatz im Irak

10. August 2014

US-Präsident Barack Obama bereitet die US-Bevölkerung auf einen längeren Militäreinsatz gegen die Islamisten vor. Die Luftwaffe flog nicht nur Angriffe, sondern lieferte auch Hilfsgüter für die Flüchtlinge.

Präsident Obama (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

"Ich glaube nicht, dass wir dieses Problem innerhalb von Wochen lösen können", sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. Kurz nach diesen Äußerungen flogen die US-Streitkräfte weitere Angriffe gegen die Kämpfer der Extremistenorganisation "Islamischer Staat" im Nordirak. Dabei wurden Kampfjets und Drohnen eingesetzt. Die Attacken hätten dem Schutz der religiösen Minderheit der Jesiden gegolten, die ins Sindschar-Gebirge geflüchtet waren, teilte das US-Zentralkommando in Tampa (Florida) mit.

Hilfsgüter aus der Luft

US-Militärflugzeuge warfen zudem Container mit etwa 14.500 Litern Wasser und mehr als 16.000 abgepackten Gerichten für die jesidischen Flüchtlinge ab. Kampfjets begleiteten die C-17 und C-130 Frachtmaschinen. Auch ein britisches Militärflugzeug warf Hilfsgüter für die Notleidenden ab, die vor dem Vormarsch der IS-Kämpfer geflohen sind. Zehntausende Jesiden sind in die Wüste des Sindschar-Gebirges geflohen, weil die Dschihadisten sie mit dem Tod bedrohten, sollten sie nicht zum Islam konvertieren. Auch Frankreich will sich an Hilfsflügen beteiligen

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Im Sindschar-Gebirge harren die jesidischen Flüchtlinge ohne Wasser und Lebensmittel ausBild: picture alliance/AA

Das Problem AL-Maliki

Obama sicherte der irakischen Regierung und den kurdischen Kräften weitere militärische Unterstützung zu. Er wiederholte allerdings auch, dass der Irak eine neue Regierung bilden müsse. An diesem Sonntag berät das Parlament in Bagdad erneut über die Wahl eines neuen Ministerpräsidenten. Der amtierende Regierungschef Nuri al-Maliki strebt eine weitere Amtszeit an. Beobachter halten aber gerade ihn wegen seines autoritären Politikstils und wegen seiner Haltung zu den Sunniten im Irak für das Hauptproblem.

Zu Gesprächen mit der irakischen Führung traf in Bagdad der französische Außenminister Laurent Fabius ein. Später wird Fabius im nordirakischen Erbil den Präsidenten der autonomen Kurdenregion, Massud Barsani, treffen.

Verständnis für die US-Luftangriffe

In Deutschland hat die Situation im Irak eine Debatte über die Haltung der Bundesregierung ausgelöst. Nach Ansicht des Vorsitzenden im Auswärtigen Ausschuss im Bundestag, Norbert Röttgen muss Deutschland sich zusammen mit der Europäischen Union "aktiv dafür einsetzen, dass der Terrororganisation IS innerhalb des Irak und in der Region die politische Unterstützung entzogen wird". Der CDU-Politiker forderte in der "Welt am Sonntag" die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Irak. Den Vorschlag seines Parteifreundes Karl-Georg Wellmann, die kurdische Armee mit Waffen auszustatten, wies er scharf zurück.

Grünen-Chef Cem Özdemir und der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, zeigten Verständnis für die US-Luftangriffe.

fab/rb/se (afp, rtre, ape)

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