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USA sagen Raketentest ab

7. April 2013

Washington will in der Nordkorea-Krise kühlen Kopf bewahren: Der für Dienstag vorgesehene Start von "Minuteman III" wurde verschoben. Dagegen ordnete Machthaber Kim Jong Un eine Steigerung der Waffenproduktion an.

Abschuss einer Minuteman-III-Rakete von der kalifornischen US-Luftwaffenbasis Vandenberg aus (Foto:picture alliance/Everett Collection)
Bild: picture alliance/Everett Collection

Die USA haben einen für kommende Woche geplanten Test einer Interkontinentalrakete wegen der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verschoben. Damit sollten mögliche Missverständnisse vermieden werden, sagte ein hoher Beamter des Verteidigungsministeriums nach Angaben des Senders CNN. Der Start der "Minuteman-III"-Rakete von der kalifornischen US-Luftwaffenbasis Vandenberg aus war ursprünglich für Dienstag geplant. Der seit langem geplante Test habe nichts mit Korea zu tun, aber die USA hätten sich wegen der jüngsten Spannungen auf der koreanischen Halbinsel für die Verschiebung entschieden, sagte der namentlich nicht genannte Beamte. Er sei nicht befugt, Details über den Start bekanntzugeben. Der Test werde aber bald nachgeholt.

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Washington schließt einen erneuten Raketenstart der Nordkoreaner nicht aus. "Wir wären nicht überrascht, wenn wir eine solche Aktion sehen würden", sagte Regierungssprecher Jay Carney. Ein solcher Schritt würde zur kriegerischen Rhetorik des Regimes passen. Nordkoreas Militär hatte nach südkoreanischen Angaben am Freitag eine zweite Mittelstreckenrakete an die Ostküste des Landes verlegt. Die Raketen haben eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern und könnten Südkorea, Japan oder eine US-Militärbasis auf der Insel Guam im Pazifik treffen. Nach japanischen Berichten erwägt das amerikanische Militär angesichts der angespannten Lage die Stationierung einer Aufklärungsdrohne in der Krisenregion. Der unbemannte Flugkörper vom Typ "Global Hawk", der in großer Höhe operieren kann, solle auf einem US-Stützpunkt in Japan stationiert werden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

Mehr Artilleriegeschütze und Granaten

Schon vor rund drei Wochen ordnete Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine Steigerung der Produktion von Artilleriegeschützen und Granaten an. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap geht dies aus einer vom nordkoreanischen Fernsehen ausgestrahlten Dokumentation hervor, die den Diktator Mitte März bei einem Treffen mit Arbeitern der Rüstungsindustrie zeige. "Wenn erst der Krieg ausbricht, müssen wir die Schlüsselpositionen des feindlichen Militärs und die Regierungseinrichtungen mit einem schnellen und überraschenden Schlag zerstören", sagte Kim demnach.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar als extrem gespannt. Pjöngjang hatte als Reaktion auf die Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanische Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt und den "Kriegszustand" im Verhältnis zu Südkorea ausgerufen.

sti/qu (dpa, rtr)

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