USA schaffen Zollausnahmen für Kleinpakete ab
29. August 2025
Die USA haben bisher geltende Zollausnahmen für Pakete aus aller Welt mit einem Wert unter 800 Dollar (rund 700 Euro) abgeschafft. Mit dem Wegfall der sogenannten De-minimis-Regel wird von diesem Freitag an der gleiche Zollsatz für die Sendungen fällig wie für andere Einfuhren aus dem jeweiligen Herkunftsland. Nach Angaben der Postagentur der Vereinten Nationen hat die Entscheidung Postbetreiber in 25 Ländern dazu veranlasst, Paketzustellungen in die USA auszusetzen.
Zuvor waren kleine Pakete mit geringem Warenwert von Zollaufschlägen ausgenommen. US-Präsident Donald Trump veröffentlichte Ende Juli jedoch ein Dekret, das die Ausnahmeregelung zum 29. August abschafft. Für Sendungen aus China war sie schon vorher entfallen. Es gehe darum, ein "katastrophales Schlupfloch zu schließen, das unter anderem genutzt wurde, um Zölle zu umgehen und synthetische Opioide sowie andere gefährliche Produkte zu versenden", erklärte das Weiße Haus damals.
"Gefährliche und verbotene Produkte"
Ein US-Beamter betonte nun, die Maßnahme werde Tausende Menschenleben retten, da sie den Zufluss von "Betäubungsmitteln und gefährlichen und verbotenen Produkten" in die USA eindämmen werde. Laut US-Zoll waren im vergangenen Jahr 98 Prozent der abgefangenen Drogen, 97 Prozent der gefälschten Waren und 70 Prozent der gesundheitsgefährdenden Produkte in solchen Paketen verpackt. Ihre Zahl sei von 134 Millionen im Jahr 2015 explosionsartig auf 1,36 Milliarden im vergangenen Jahr gestiegen.
Mit dem Wegfall der Zollbefreiung werden auf kleine Pakete nun beispielsweise 15 Prozent des Warenwerts für Sendungen aus der EU und bis zu 50 Prozent auf Pakete aus Indien oder Brasilien erhoben. Für eine Übergangszeit von sechs Monaten können Postdienstleister auch je nach Herkunftsland eine Pauschalgebühr zwischen 80 und 200 Dollar je Paket zahlen. Das US-Finanzministerium rechnet mit zusätzlichen Einnahmen von bis zu zehn Milliarden Dollar pro Jahr.
jj/fab (dpa, afp, rtr)
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